Uhlich | Doris Day. Ihr Leben, ihre Filme, ihre Lieder | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Uhlich Doris Day. Ihr Leben, ihre Filme, ihre Lieder

Biografie

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

ISBN: 978-3-87800-997-9
Verlag: Südverlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



- Die erste umfassende Biografie in deutscher Sprache über Doris Day.

- Hommage an eine gefeierte Künstlerin, deren Lebensweg viele Höhen und Tiefen kannte.

- Empathisch in der Herangehensweise, ergreifend geschrieben.

Aus romantischen Filmkomödien wie "Bettgeflüster" (1959) oder "Ein Pyjama für zwei" (1961) kennt man sie nur zu gut, unvergessen ihre Interpretation des Liedes "Que Sera, Sera" im Hitchcock-Film "Der Mann, der zu viel wusste": Doris Day. Doch wer steckt hinter der vielfach ausgezeichneten Künstlerin, die an der Seite von Hollywood-Größen wie Rock Hudson oder Cary Grant ein Millionenpublikum begeistert?

Doris' sehnlicher Wunsch ist es, Tänzerin zu werden. Doch ein Beinbruch in ihrer Jugend lässt diesen Traum zerplatzen. So konzentriert sich die junge Frau auf ihr Gesangstalent und feiert schnell erste Erfolge. Sie arbeitet mit großen Jazz-Bands zusammen und landet zahlreiche Nummer-eins-Hits. Bei einer Tournee wird Doris Day von Regisseur Michael Curtiz entdeckt und steigt in die Filmbranche ein. Für gut zehn Jahre verkörpert sie in populären Komödien tugendhafte Frauenfiguren und singt in Musicals. Doch die Mitte der Sechzigerjahre aufkommende Freizügigkeit im internationalen Film bietet für den Hollywood-Star immer weniger Platz. Als das Image der "Sauberfrau" unglaubwürdig wird, zieht sich Doris aus dem Filmgeschäft zurück. Ihr turbulentes Privatleben – sie ist viermal verheiratet – verläuft wenig sorgenfrei. Erfüllung findet Doris Day in ihrem Engagement für Tiere, wagt als 89-Jährige gar ein musikalisches Comeback: mit grandiosem Erfolg!

Bettina Uhlich beleuchtet in ihrer Biografie die große Karriere Doris Days und wirft zudem einen Blick hinter Glanz und Glamour. Eine Hommage an eine besondere und außergewöhnliche Frau, die am 03. April 2022 100 Jahre alt geworden wäre.
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Weitere Infos & Material


1 Doris, das deutsche Kind Doris Kenyon war der absolute Lieblingsfilmstar der kino- und theaterbegeisterten Alma Sophia Kappelhoff aus Cincinnati, Ohio. Es war 1922, und die 25-jährige Doris befand sich auf dem Höhepunkt ihres Ruhms und sollte zwei Jahre später mit der ­Rolle der Lady Mary in Monsieur Beaucaire sogar in einem Film mit ­Frauenschwarm Rudolph Valentino in der Hauptrolle mitwirken. Doris Kenyon besaß neben ihren schauspielerischen Fähigkeiten ein herausragendes Gesangstalent und trat häufig am New Yorker Broadway auf. Auch in einigen ihrer Hollywood-Filme hatte die vielseitig Begabte Gesangseinlagen1. Weit entfernt davon, ein besonders erotisch anmutender Star zu sein, wie es eine Gloria Swanson, Pola Negri oder Nita Naldi gewesen waren, wirkte Doris 1926 in einem Film namens Die Blonde Heilige mit. Die deutschstämmige, katholisch erzogene Alma bewunderte dennoch – oder gerade deswegen – Kenyons auf sie äußerst eindrucksvoll, beinahe überirdisch wirkende Leinwandpersönlichkeit2. Die 1920er Jahre waren überhaupt ein dynamisches, anregendes Jahrzehnt mit bahnbrechenden Neuerungen in Wissenschaft, Kunst, Literatur sowie Musik und Tanz. Frauen der westlichen Welt erkämpften sich nie dagewesene Frechheiten und Freiheiten. Sonnenbaden in knappen Badeanzügen war nun ein Zeichen von Wohlstand und nicht mehr als Stigma der sonnengegerbten Arbeiterin zu beklagen. Praktische, kurzgeschnittene „Bubiköpfe“ und taillenlose Kleider ermöglichten den Frauen schon fast ein Gleichziehen mit den Männern. In den Hügeln vor Hollywood, Kalifornien, wurde gerade der bald bekannteste Schriftzug der Welt errichtet. „Hollywoodland“, ursprünglich einmal ganz unglamourös der Anwerbung für Käufer von Bauland dienend und in den 1940er Jahren dann verkürzt auf „Hollywood“, wurde für einige glückliche Darsteller wie Doris Kenyon zum Sprungbrett in den Ruhm – für andere in den Tod, wie für die junge Schauspielerin Peg Entwhistle, die sich nach ausbleibendem Durchbruch zum Starruhm 1932 vom Buchstaben „H“ aus in den Tod stürzte3. In diesen aufregenden Zeiten sollte bald ein weiterer künftiger Hollywood-Stern auf die Welt kommen; einer, der „es schaffen“ würde und dessen Licht heller und länger erstrahlen sollte als das der meisten anderen. *** Alma Sophias Familie stammte aus Deutschland. Wie so viele deutsche Auswanderer ließ sich die Familie in Cincinnati, Ohio, nieder, wo der deutschstämmige Einwohneranteil am Anfang des 20. Jahrhunderts sogar mehr als die Hälfte betrug4. In dieser vielseitigen Stadt, in der Landwirtschaft und Handel florierten, kam am 6. Juli 1895 Alma Sophia Welz zur Welt. Ihre Eltern waren Wilhelm Welz aus Ötigheim in Baden und Anna Christina Mann aus Mückenloch, ebenfalls in Baden. Beide wanderten in jungen Jahren in die Vereinigten Staaten von Amerika ein und heirateten 1888 in Cincinnati. Wilhelm eröffnete dort eine Fabrik für Salzbrezeln und schuf somit Arbeitsplätze für die ganze Verwandtschaft. Wilhelms und Annas älteste Tochter Alma war die ge­borene Hausfrau – immer für andere da und mit dem Gen für absolute Sauberkeit ausgestattet.5 Ganze dreizehn Jahre früher als Alma, am 29. Juni 1882, wurde ebenfalls in Cincinnati der rothaarige William Kappelhoff6 geboren. Seine Familie väterlicherseits stammte aus Warendorf in Westfalen. Williams große Liebe war die klassische Musik: Er spielte Klavier, Geige und gab Unterricht in einem Gesangverein,7 von denen es zahlreiche gab, nach alter deutscher Tradition. Mit sechzehn war der zurückhaltende, ruhige William bereits Organist in der katholischen Kirche St. Mark’s.8 In eben dieser Kirche wurden am 3. Oktober 1916 William Kappelhoff und Alma Sophia Welz getraut9. Im Jahr darauf wurde ihr Sohn Richard geboren. Die film- und bühnenvernarrte Alma meldete den Kleinen bei einem Schönheitswettbewerb an, als er zwei Jahre alt war. Er gewann, starb aber schon kurze Zeit später. 1919 bekam das Paar einen zweiten Sohn, Paul; vier Jahre später folgte Alma Sophias letzte Schwangerschaft. Dieses Mal sollte es möglichst ein Mädchen werden, so der inständige Wunsch der werdenden Mutter, und: möglichst auch noch eine künftige Hollywood-Schauspielerin, wie Almas Lieblingsstar. In den frühen Morgenstunden des 3. April 192210 ging der heiß ersehnte Traum Almas in Form von Baby Doris in Erfüllung – benannt nach Almas Idol Doris Kenyon. Die Familie Kappelhoff lebte damals im Vorort Evanston: in einer großen Wohnung in der Greenlawn Street Nr. 3475 in einem Haus mit roten Ziegelsteinen. Bei den Kappelhoffs mit im Haus lebte die 59-jährige, verwitwete Großmutter Welz, was ein wenig dazu beigetragen haben mochte, dass der ohnehin schon introvertierte William Kappelhoff noch in sich gekehrter wurde. Er konzentrierte seine Energie immer mehr auf seine musikalischen Aufgaben und war abends fast immer als Chorleiter in einem der größten Gesangvereine der Stadt beschäftigt.11 Als Vater versuchte er es immerhin mit Klavierstunden bei der kleinen Doris und ihrem Bruder Paul. Bei Doris war allerdings nicht das mangelnde Interesse für die Musik Ursache für eine gewisse Nachlässigkeit beim Klavierüben. Es war vielmehr ihre Neigung zur populären Musik und zum Tanzen. So kam es, dass das Mädchen eher in der Tanzschule anzutreffen war, als dass sie es mit Händel und Haydn versuchte.12 Es bedarf nur wenig Vorstellungskraft, um sich die Ehe der ­Kappelhoffs vor Augen zu führen: War der Vater nie zu Hause, weil der Haussegen ständig schief hing, oder trug umgekehrt seine häufige Abwesenheit zur Entfremdung der Eheleute bei? Nun, Alma Sophia war ohnehin eher den weltlichen, populären Künsten wie Film und Theater zugetan. Ihr Musikgeschmack war komplett konträr zu dem ihres Gatten – sie liebte Country- und Hillbilly-Western-Musik. Der Streit um die Musik wurde bei den Kappelhoffs meist direkt am Radiogerät ausgetragen: Wenn der eine den Knopf auf Oper stellte, drehte die andere zurück auf ­Hillbilly oder sonstige populäre Songs der Zeit.13 Auch ohne diese Kämpfe am Radioknopf war die Atmosphäre zu Hause schwer erträglich für die junge Doris. Wie sehr wünschte sie sich einander liebende Eltern, die sich ab und zu anlächelten und ein kleines bisschen Zuneigung und Zärtlichkeit zeigten. Doris beobachtete die Eltern ihrer Schulkameraden, wenn sie bei ihnen zu Besuch war, um festzustellen, ob alle Eltern sich so eisig zueinander verhielten wie ihre eigenen.14 Vermutlich unfähig, der Tochter gegenüber Gefühle zuzulassen, verhielt Vater William sich selbst dann kühl und streng, wenn Doris des Nachts von Albträumen geplagt wurde und die Nähe der Eltern brauchte. Er hielt das Mädchen für „verrückt“, warf ihr vor, „dass sie sich ständig Dinge ausdenken würde“, und beorderte sie in ihr eigenes Bett zurück. Doris wartete daraufhin stets voller Angst, dass ihr Vater einschlafen und ihre Mutter sie dann zurück ins mütterliche Bett begleiten würde15. Abgesehen von den elterlichen Streitereien und der Disziplin, die mehr und mehr in das Leben der jungen Doris getragen wurde – Vater William bestand auf regelmäßigem Klavierunterricht, da er bei der Tochter ein ungewöhnlich gutes Gehör feststellte, Mutter Alma sah in Doris mehr die begnadete Tänzerin –, gab es für die Kinder in dem doppelstöckigen Haus viel Raum zur Entfaltung. Die Familie bewohnte den ersten Stock, und Doris hatte einen Abschnitt für eine kleine Spielküche, in der sie für ihre lebensgroßen Puppen kochte. Außerdem liebte sie Tiere. Im Alter von fünf Jahren bekam sie ihren ersten kleinen Hund, Tippy, den sie liebevoll umhegte. Blond und blauäugig, mit vielen fröhlichen Sommersprossen und kecker Stupsnase im Gesicht, war die kleine Doris vom Gemüt her äußerst lebhaft, lebenslustig, immer freundlich und hielt stets mit den auf Bäume kletternden Jungs mit. So schien dieser pure Sonnenschein zunehmend in der Lage zu sein, die Hollywoodstar-Träume seiner Mutter Alma zu verwirklichen. Und Alma war ehrgeizig. Doris war noch im Kindergartenalter, da schickte ihre Mutter sie schon zur „Pep Golden’s Dance School“. Nachdem sie mit den Fortschritten ihres Lieblings nicht zufrieden war, gab Alma ihre Tochter in eine andere Einrichtung: „Shuster Martin’s“, eine Ballettschule. In der nächsten Schule, „Hessler’s“, begann Doris dann mit Gesangsstunden16. Aber Alma tat gut daran, Doris zu fördern. Alle Mühen trafen auf fruchtbaren Boden. Das Mädchen war ungewöhnlich empfindsam, und ihre Fähigkeit, Töne auch bei schwierigen Melodien zu treffen, zeigte sich sehr früh. Doris’ Stimme hatte bereits eine gewisse Ausstrahlung, da hatte sie gerade das Sprechen gelernt. In der Schule kam Doris gut zurecht, sie gehörte zu den Klassen­besten der St.-Mark’s-Gemeindeschule und besuchte auch den Kindergottesdienst der St. Mark’s Catholic Church, wo ihr Vater Orgel spielte. Englisch war Doris’ liebstes Unterrichtsfach, und mit den Lehrern kam sie bestens zurecht. Im Sport brillierte sie mit ebensolcher Präzision wie beim Singen und spielte nach der Schule oft mit ihrem Bruder Paul...


Bettina Uhlich, geb. 1966, ist Anglistin und Romanistin und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Kiel. Sie ist ausgewiesene Filmexpertin. Dabei haben es ihr vor allem die platinblonden Leinwandgöttinnen Hollywoods angetan, allen voran Marilyn Monroe und Jean Harlow. Die Filme und Lieder von Doris Day begleiten Bettina Uhlich von Kindheit an, weshalb es ihr ein Herzensanliegen gewesen ist, der Künstlerin eine umfassende Biografie zu widmen.


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