Unterseher Frieden schaffen mit anderen Waffen?

Alternativen zum militärischen Muskelspiel
2011
ISBN: 978-3-531-93067-1
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, 223 Seiten, eBook

Reihe: Friedens- und Konfliktforschung

Im Prinzip sind Streitkräfte immer gleich: zwiegesichtig, sowohl für den Angriff als auch für die Verteidigung geeignet. Deswegen gefährdet jeder, der zum eigenen Schutz rüstet, damit automatisch auch die Sicherheit seines Kontrahenten. Auf diese Weise wird eine Spirale der Aufrüstung in Gang gesetzt - ein Prozess sich wechselseitig verstärkender Ängste. So jedenfalls sieht es eine weltweit etablierte, immer noch einflussreiche Denkschule von Politikwissenschaftlern.
'Unsinn!' sagt Lutz Unterseher und hält energisch dagegen: Armee ist nicht gleich Armee. Streitkräfte, die sich strukturell auf ihre Schutzfunktion konzentrieren, der Aggression eine Absage erteilen und dadurch zur internationalen Stabilität beitragen, sind eine reale Option der Politik.


Lutz Unterseher ist Soziologe und Politikwissenschaftler. Er lehrt an den Universitäten Münster, Oldenburg und Osnabrück. Seine Schwerpunkte: Internationale Beziehungen, Militärgeschichte und -strategie, Verteidigungs- und Rüstungspolitik sowie ausgewählte Aspekte der empirischen Kulturwissenschaft. Vortragstätigkeit an Militärakademien rund um die Welt.

Zielgruppe

Professional/practitioner

Autoren/Hrsg.

Unterseher, Lutz

Inhaltsverzeichnis

1;VORWORT DER HERAUSGEBER;6
2;Vorwort;10
3;o. Gegenstand;13
4;1. Terminologische Klärung;15
4.1;1.1 Krieg: Eine operationeJle Definition;15
4.2;1.2 Krieg: Entfaltung eines Begriffes;16
4.3;1.3 Gegenbild: Vorstellungen vom Frieden;19
5;2. Militär und Stabilität;21
5.1;2.1 Ideengeschichte: Streitkräfte, die nicht bedrohen;21
5.1.1;2.1.1 Mo-Ti: Chinesische Moralphilosophie;21
5.1.2;2.1.2 Immanuel Kant: Autldärung und Frieden;25
5.1.3;2.1.3 Ivan Bloch: Ein hellsichtiger Bankier;28
5.2;2.2 Militärischer Diskurs: Die Stärke der Verteidigung;30
5.2.1;2.2.1 Sun Tze: Leuchtturm militärischer Reflexion;31
5.2.2;2.2.2 Carl von Clausewitz: Facettenreiche Theorie;36
5.2.3;2.2.3 LiddelI Hart: Für Defensivdenken bestraft;40
5.3;2,3 Staatsmacht: Das Sicherheitsdilemma und seine Überwindung;43
5.3.1;2.3.1 Han Fei und die Legalisten: Frühe Ideologen der Macht;44
5.3.2;2.3.2 ,Realismus': Die Ambivalenz militärischen Schutzes;47
5.3.3;2.3.3 ,Neorealismus': Öffnung für Alternativen;51
5.4;2.4 Stabilität durch Abhaltung: Historisch-empirische Hinweise;53
5.4.1;2.4.1 Eine negative Erfahrung: Israel und seine Nachbarn;53
5.4.2;2.4.2 Verweigerung des Zutritts: Gelungene Beispiele;56
5.4.3;2.4.3 Historische Fallstudien: Systematische Auswertung;61
5.5;2.5 Kriegsursachen: Ein Wirkungsgeflecht;64
5.5.1;2.5.1 Menschliche Natur: Aggressivität als Schicksal?;65
5.5.2;2.5.2 Was zum Krieg führt: Unterschiedliche Variablen;67
5.5.3;2.5.3 Informationstlut: Rationale Strategiewahl als Problem;70
5.6;2.6 Vertrauensbildende Verteidigung: Dimensionen;72
5.6.1;2.6.1 Begriffssalat: Ein Ordnungsversuch;72
5.6.2;2.6.2 Stabilitätskalküle: Mittel und Zweck;74
5.6.3;2.6.3 Transparenz: Notwendig, aber prekär;79
6;3. Strukturalternativen im Kontext;81
6.1;3.1 Kalter Krieg: Militärische Entwicklungen;81
6.1.1;3.1.1 Umstritten: Das Kräfteverhältnis zwischen Ost und West;81
6.1.2;3.1.2 Nuklearstrategie. Ein multiples Dilemma;87
6.1.3;3.1.3 Offensive Konventionalisierung: Zwei Denkschulen;92
6.2;3.2 Alternativer Schutz Mitteleuropas: Ein Überblick;98
6.2.1;3.2.1 Gründerzeit: Ein vergessener Vorläufer;99
6.2.2;3.2.2 Spektrum der Entwürfe: Merkmale, Funktion, Kritik;105
6.2.3;3.2.3 Computeranalysen: Evaluation der Evaluation;122
6.3;3.3 Stellenwert militärischer Strukturreform: Drei Dimensionen;129
6.3.1;3.3.1 Sicherheitspolitischer Diskurs: Formelkompromiss gesucht;129
6.3.2;3.3.2 Abrüstungsverhandlungen: Überwindung ihres Dilemmas;135
6.3.3;3.3.3 Vertrauensbildende Verteidigung: Universalität;143
7;4. Intervention und Defensive;145
7.1;4.1 Kriege der Gegenwart: Qualität und Quantität;145
7.1.1;4.1.1 Gängiger Diskurs: Die "Neuen Kriege";145
7.1.2;4.1.2 Realität: Kontliktgeschehen und Hintergründe;149
7.1.3;4.1.3 Konkretes Beispiel: Ein,wirklich neuartiger' Krieg;156
7.2;4.2 Militärintervention: Entwicklungen und Dilemmata;164
7.2.1;4.2.1 Reaktionskräfte: Institutionelles und Konzeptionelles;165
7.2.2;4.2.2 Angemessenheit der Einmischung: Fünf Caveats9;172
7.2.3;4.2.3 Out of Area: Widerspruch zwischen Aufgaben und Mitteln;179
7.3;4.3 Vertrauensbildende Verteidigung: Neue Anwendungen;186
7.3.1;4.3.1 Defensive: Gründe für Bedeutungsschwund;187
7.3.2;4.3.2 Territorialschutz: Muster und Konstellationen;191
7.3.3;4.3.3 Stabilisierung durch Eingreiftruppen: Lösungsansätze;196
8;5. Resümee;202
8.1;5.I Defensive: Die beste Verteidigung;202
8.2;5.2 Strukturvielfalt: Lernanstöße und Zusammenhänge;203
8.3;5.3 Die neue Zeit: Relevanz der Defensive;204
9;Literatur;207
10;Anhang;218

Über Autor(innen)

Lutz Unterseher ist Soziologe und Politikwissenschaftler. Er lehrt an den Universitäten Münster, Oldenburg und Osnabrück. Seine Schwerpunkte: Internationale Beziehungen, Militärgeschichte und -strategie, Verteidigungs- und Rüstungspolitik sowie ausgewählte Aspekte der empirischen Kulturwissenschaft. Vortragstätigkeit an Militärakademien rund um die Welt.