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E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Vanderkam Statussymbol Homeoffice

Warum die erfolgreichsten Menschen von zu Hause aus arbeiten

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

ISBN: 978-3-96267-288-1
Verlag: REDLINE
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Die Coronakrise hat gezeigt: Homeoffice und Remote Work können sehr gut funktionieren und eine Bereicherung für Unternehmen und Mitarbeiter sein. Die Vorteile liegen auf der Hand: Man ist weniger gestresst und hat mehr Zeit, weil etwa lange Arbeitswege entfallen. Man arbeitet konzentrierter und gelangt häufig zu kreativeren Lösungen. Laura Vanderkam erklärt, warum das Homeoffice Privileg und Herausforderung zugleich ist. Sie beschreibt, wie man den Anforderungen der Arbeit im Homeoffice gerecht wird und dabei den Draht zu Mitarbeitern und Vorgesetzten nicht verliert. Sie ist überzeugt: Die wenigsten werden je wieder anders arbeiten wollen!

Laura Vanderkam ist Expertin für Zeitmanagment. Ihr TED-Talk aus dem Jahr 2016 wurde mehr als 5 Millionen Mal geklickt und ihre Arbeiten wurden im Wall Street Journal, in der New York Times und in Fortune veröffentlicht.
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KAPITEL 1:
ARBEITEN NACH AUFGABEN STATT NACH ZEIT
Als Meredith Monday Schwartz 2008 das Unternehmen Here Comes The Guide übernahm, hatte das kalifornische Unternehmen, das Paaren dabei hilft, den perfekten Ort für die eigene Hochzeit zu finden, noch eine physische Geschäftsstelle. Aber Schwartz, die seit 1997 dort auch angestellt war, schaffte sich recht schnell einen Welpen an. Daher arbeitete sie seit einigen Wochen von zu Hause aus, um sich gut um ihn kümmern zu können, als ihr ein Geistesblitz kam: »Ich schaffte so viel mehr«, stellte sie fest – trotz des Welpen und der drei Kinder zu Hause. »Die Arbeit fühlte sich viel natürlicher an.« Sie genoss die Möglichkeit, sich auf eine Sache zu fokussieren, und sie konnte ganz nach ihrem eigenen Rhythmus arbeiten, den sie nach einer Weile herausfand: Zuerst eine Stunde Arbeit morgens, dann den Haushalt in die Gänge bringen, ohne Zeit mit dem Arbeitsweg zu verschwenden, dann abwechselnd Zeitblöcke konzentrierter Arbeit allein und Gespräche mit Kolleginnen. Sie vermutete, dass es ihren Angestellten ebenso ging, und auch sie glücklicher und produktiver zu Hause arbeiteten. Also machte sich das Unternehmen während ihrer Zeit als CEO auf den langen Weg zum Remote Work. Erst arbeiteten die Mitarbeiter einen Tag pro Woche von zu Hause aus, dann zwei. Mitarbeiter zogen weg, aber blieben angestellt. Im November 2016 zog Schwartz dann das letzte Mal die Bürotür in Berkeley hinter sich zu. Das (momentan 24-köpfige) Team trifft sich zweimal im Jahr zu einer Klausur, aber die tägliche Arbeit, wie der Kontakt zu Veranstaltungsorten und das Generieren von Content, findet fast ausschließlich virtuell statt. Daher musste sich Schwartz, die inzwischen in Austin lebt, Gedanken darüber machen, wie sie ihr Unternehmen weiter ausbauen könnte, ohne den üblichen sichtbaren und von der Zeit abhängigen Beweis, dass hier großartige Arbeit geleistet wird – zum Beispiel eine Menge beschäftigt aussehender Leute, die von 9 bis 17 Uhr am Schreibtisch sitzen. »Ich arbeite eher nach Aufgaben als nach Zeit«, erklärt sie. »Ich frage mich immer wieder: ›Welches Ergebnis wollen wir hier erreichen?‹ Diese Frage stelle ich mir eine Million Mal am Tag. Sie ist mein Polarstern.« Im Hinblick auf ihre Angestellten sagt sie: »Ich frage mich auch: ›Welche Arbeit sollen sie, meiner Meinung nach, jeden Tag tun? Was soll daraus letztlich entstehen? Wie soll das Ergebnis aussehen?‹ Ich will nicht, dass sie wie Roboter täglich acht Stunden arbeiten, nur damit sie diese Zeit dem Unternehmen dann in Rechnung stellen können.« Das ist vor allem wichtig, wenn man bedenkt, dass die Hochzeitsindustrie dank COVID-19 eine wahre Stornierungswelle durchlaufen hat. Acht Stunden lang täglich routinierte Kaltakquise am Telefon sind nicht nur sinnlos, sondern auch unerquicklich. Schwartz sieht es daher als ihren Job an sicherzustellen, dass alle wissen, »warum« sie etwas tun sollen, damit sie wissen, wie Erfolg in einem Wirtschaftstief aussieht: dass sie Beziehungen zu Partnern aufbauen, die dann Bestand haben, wenn sich die Wirtschaft und somit auch die Branche wieder erholt. Sie hilft ihren Mitarbeitenden dabei, sich tägliche Ziele zu setzen, was heißen kann, dass man sowohl Kontakt mit den Veranstaltungsorten hält als auch einem Inhaber eines Veranstaltungsortes, der aufgrund der Entlassung von Personal verzweifelt ist, ein wohlwollendes Ohr schenkt. »Das ist gruselig«, meint Schwartz. »Wir können lediglich unser Beziehungsniveau mit Menschen kontrollieren.« Am Ende des Tages berichten die Angestellten dann von den erledigten Aufgaben auf dem Weg zum Polarstern. Das hat jedoch nichts mit acht Stunden am Schreibtisch zu tun, auch wenn Schwartz glücklich darüber ist, dass sie recht hatte mit ihrer These zum Homeoffice: Angestellte, denen man Autonomie zutraut und die füreinander Verantwortung tragen, laufen freudig dorthin, wo sie auch hinlaufen sollen. An sonnigen Tagen ist die Gangart zügiger, an stürmischen Tagen langsamer – aber die Menschen laufen weiter: Here Comes The Guide hat fast keine Fluktuation bei den Angestellten zu verzeichnen. Ich glaube, Schwartz ist da an etwas Wichtigem dran, wenn sie ihren Fokus eher auf Aufgaben statt auf Zeit legt – ein Gedanke, der sowohl das Managen von Mitarbeitern als auch den eigenen Arbeitsalltag verändert. Ich habe mir bereits seit meinem ersten »Homeoffice« – einer Ecke meines Küchentischs in einem winzigen Apartment in New York City, ohne Geschirrspüler oder Schlafzimmerschrank – Gedanken über die verschiedenen Varianten des Arbeitsmanagements gemacht. Ich war damals im Herbst 2002 auf die Upper East Side gezogen, in der vagen Hoffnung, dass ich irgendwie an einen Job bei einer Zeitung oder einem Magazin kommen würde. Währenddessen legte ich mit freiberuflicher Arbeit los. Auch wenn ich mein vorheriges einstündiges Pendeln nicht vermisste, war ich doch erst einmal desorientiert von der vielen flexiblen Zeit. Ich nahm also einen Teilzeitjob primär wegen der Struktur an, die er mir verschaffte, aber dann erwies ich mich dort als ganz und gar fehl am Platz. Also musste ich herausfinden, wie ich meinen eigenen Zeitplan erstellen konnte. Und dafür beschäftigte ich mich nicht nur mit meiner eigenen Zeit, sondern auch mit der Zeit anderer. Diese Faszination sollte sich mit den Jahrzehnten zu meiner Berufung entwickeln. Zeit ist ein unglaublich praktisches Konzept. Wir leben unser Leben in Stunden – alles, was wir in unserem Leben tun, zeigt, wie wir unsere Stunden verbringen. Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Zeit, die wir in etwas stecken, und wie viel wir erreichen. Allerdings ist Zeit nicht die einzige Größe, an der wir unsere Produktivität messen können. Und je länger man sich damit beschäftigt, wie scheinbar fortschrittliche Arbeitgeber vorgehen und wie Menschen ihre eigene Produktivität messen, desto mehr stellt man fest, dass die Arbeitsleistung in den meisten Fällen noch immer nach der Zeit gemessen wird. Das findet einerseits offensichtlich statt (Stundenlohn) und andererseits weniger offensichtlich (empfundene Bonuspunkte für sofortige Antworten auf E-Mails). Aber das ist eine massive Verschwendung von Zeit, Geld und vielem mehr. Warum, zum Beispiel, sind alle Meetings entweder 30 oder 60 Minuten lang? Erfüllen alle Menschenansammlungen ihren Zweck in exakt halb- oder einstündigen Blöcken? Natürlich nicht. Für den Großteil der Meetings wird keine straffe Agenda geplant, die die Energie und die Aufmerksamkeit aller Teilnehmenden im Meeting mitberücksichtigen würde. Stattdessen wird nach Schema F vorgegangen und nach Zeit gemessen. In Unternehmen, deren Kultur starken Wert auf persönliche Präsenz setzt, wirkt jemand, der mittags für eine halbe Stunde spazieren geht, ambitionslos – obwohl es inzwischen bewiesen ist, dass ein solcher Spaziergang die Produktivität am Nachmittag mehr steigert, als wenn man die Zeit zum Löschen von Mails genutzt hätte. Selbst die Selbstständigen unter uns tappen gern in diese Denkfalle. Sitze ich am Schreibtisch, weil ich mich in Richtung meiner beruflichen Ziele bewege? Oder sitze ich hier, weil verantwortungsbewusste Menschen dies nun einmal um 16 Uhr tun? Es ist einfach, seine Zeit irgendwie herumzubringen, wenn man denkt, man sollte das tun. Um im neuen Homeoffice die bahnbrechenden Verbesserungen zu erzielen, die es ermöglicht, müssen wir mit dieser Gewohnheit brechen – sowohl bei uns selbst als auch bei anderen, deren Arbeit wir managen. Als nun also viele Unternehmen Remote Work ausprobieren mussten, war die Anfangstendenz die Nachbildung des Gewohnten. Aber solange es kein Gesetz gibt, nach dem die Menschen nach dokumentierten Arbeitsstunden bezahlt werden müssen, ist dieser Fokus auf Zeit – dass ein Arbeitstag aus einer bestimmten Anzahl Stunden besteht statt aus einer Reihe von festgelegten Stufen hin zu den Unternehmenszielen – eine verpasste Chance. Wie Schwartz bereits feststellen konnte, bringt das Management mit Fokus auf Aufgaben sowie deren Erfüllung die Menschen dazu, die Vorteile von Effizienz zu entdecken, und lässt sie so am besten arbeiten. Das ist eine Herausforderung – »Ohne Frage gibt es eine Lernkurve. Ich bin inzwischen besser darin, als ich es am Anfang war«, erzählt sie. Außerdem geschah ihre Umstellung freiwillig; COVID-19 hat andere zu dieser Veränderung gezwungen. Man muss besser planen – vor allem auch bei Aufgaben ohne Deadline, über die Sie vielleicht gerne nachdenken würden oder von denen Sie gerne hätten, dass jemand anders darüber nachdenkt. Sich selbst und andere auf diese Art zu managen, macht die Menschen zufrieden, weil sie gut vorankommen. Man hat nicht nur die Stunden abgesessen, sondern einen guten Arbeitstag gehabt – was die Menschen zu noch mehr Arbeit und Leistung motiviert. Wenn Sie also ab sofort Ihren Fokus auf die Ergebnisse lenken wollen, sehen Sie gleich im Anschluss, wie Sie Ihre Wochen und Tage planen können und wie Sie die Art, wie Sie Ihre Arbeitsstunden verbringen, neu gestalten...


Laura Vanderkam ist Expertin für Zeitmanagment. Ihr TED-Talk aus dem Jahr 2016 wurde mehr als 5 Millionen Mal geklickt und ihre Arbeiten wurden im Wall Street Journal, in der New York Times und in Fortune veröffentlicht.


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