E-Book, Deutsch, 130 Seiten
ISBN: 978-3-638-44293-0
Verlag: GRIN Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Kein
Das Politikfeld Rentenpolitik liefert aus verschiedenen Gründen aufschlussreiche Ergebnisse. Erstens handelt es sich um eine sehr bedeutende Materie. Die Rentenversicherung gilt als das legitimatorische Zentrum des deutschen Sozialstaats. Veränderungen in der Ausgestaltung sind Veränderungen in seinem Kernbestand und seinen Selbstverständnis. Zweitens fanden im Untersuchungszeitraum interessante Wandlungsprozesse der Rahmenbedingungen, des Parteienhandelns und der Parteiorganisation statt. Und drittens müssen die Parteien vor allem durch den demographischen Wandel in der Rentenpolitik außergewöhnliche Herausforderungen meistern.
Die Auswahl der Parteientheorien leht sich an den renommierten Parteienforscher Elmar Wiesendahl an. Er hat in seinem Buch „Parteien und Demokratie“ (1980) eine perspektivengebundene Typologie der Parteientheorien vorgeschlagen. Die Studie stellt im ersten Schritt die drei paradigmatischen Denkansätze vor, auf denen die Parteienforschung laut Wiesendahl beruht. In seinem neueren Werk „Parteien in Perspektive“ (1998) macht der Autor für die Gegenwart nur noch zwei theoretische Hauptströmungen aus, die aus den Paradigmen hervorgegangen sind. Im zweiten Schritt werden deshalb zwei prominente Vertreter dieser Richtungen, die funktionalistische Parteientheorie nach Beck und Sorauf und der Rational Choice-Ansatz von Strøm und Müller, vorgestellt und erläutert, wie ihre Konzepte für die Überprüfung in der Rentenpolitik operationalisiert werden. Auf die aus dem dritten Paradigma hervorgegangenen Konflikttheorien wird am Beispiel von Stöss nur am Rande eingegangen.