E-Book, Deutsch, Band 9, 230 Seiten
zu den Themen - Assistance - Beamtenversorgung - Ethik in der Assekuranz - Finanzkrise - Honorarberatung - Kapitalanlagebewertung - Kooperation zwischen PKV und BKK - Risk Management und Risk Engineering - Run off-Management
E-Book, Deutsch, Band 9, 230 Seiten
Reihe: Leipziger Versicherungsseminar
ISBN: 978-3-86298-092-5
Verlag: VVW GmbH
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Überblick:
Robert Buchberger, Geschäftsführer der ROLAND Assistance GmbH: Assistance in Deutschland – Entwicklungen und Potenziale
Marcus Haep, Leiter aktuarielles Finanzcontrolling, Zurich Gruppe Deutschland, Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG: Methoden zur Bewertung von Lebensversicherungsbeständen
Dr. Gertrud Demmler, Mitglied des Vorstands der Siemens Betriebskrankenkasse: Kooperationen von privaten Krankenversicherern und Betriebskrankenkassen – Potenziale und Herausforderungen aus Sicht der Siemens Betriebskrankenkasse
Wolfgang Faden, CEO Germany, Allianz Global Corporate and Specialty AG: Risk Engineering im Spannungsfeld zwischen den Angeboten des Industrieversicherers und den Erwartungen der Industriekunden
Dr. Joerg Schwarze, CRO und Mitglied des Vorstands des ARAG-Konzerns: Risikomanagement bei Banken und Versicherungsunternehmen – Ein Vergleich
Dr. Thomas Varain, Partner und Swiss Insurance Sector Head der KPMG AG: Kapitalanlagebewertung in Zeiten der Krise
Peter Heesen, Bundesvorsitzender des dbb Beamtenbund und Tarifunion: Die Zukunft der Beamtenversorgung – Der Weg vom sogenannten Ärgernis zu einer Erfolgsstory
Dr. Klaus Friedrich, Leiter Vertriebsinnendienst der Skandia Lebensversicherung AG: Die Zukunft der Vergütungssysteme im Versicherungsvertrieb – unter besonderer Berücksichtigung der Honorarberatung
Dr. Wilm Langenbach, Director der McKinsey & Company, Inc.: Die Finanzkrise und ihre Auswirkungen auf die Versicherungswirtschaft
Dr. Klaus Endres, Executive Vice President sowie Head of Business Development and Ac-quisitions bei AXA Liabilities Managers, Paris: Run-off Management in der Assekuranz – Geschäftsmodell und Erfolgspotenziale
Dr. Stefan Ziegler, Mitglied des Vorstands der Diakonie Michaelshoven e.V.: Ethik in der Assekuranz
Dr. Stefan Nellshen, Vorstand der Bayer Pensionskasse VVaG: Risiken und Risikomanagement bei Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (EbAV), insbesondere Pensionskassen
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Standpunkte - Beiträge renommierter Persönlichkeiten der Versicherungswirtschaft. Leipziger Versicherungsseminare 9;1
2;Vorwort;6
3;Inhaltsverzeichnis;8
4;Robert Buchberger: Assistance in Deutschland –Entwicklungen und Potenziale;12
5;Marcus Haep: Methoden zur Bewertung vonLebensversicherungsbeständen;28
6;Dr. Gertrud Demmler: Kooperationen von privaten Krankenversicherernund Betriebskrankenkassen –Potenziale und Herausforderungen aus Sicht derSiemens Betriebskrankenkasse;44
7;Wolfgang Faden: Risk Engineering im Spannungsfeld zwischenden Angeboten des Industrieversicherers undden Erwartungen der Industriekunden;66
8;Dr. Joerg Schwarze: Risikomanagement bei Banken und Versicherungsunternehmen– Ein Vergleich;76
9;Dr. Thomas Varain: Kapitalanlagebewertung in Zeiten der Krise;102
10;Peter Heesen: Die Zukunft der Beamtenversorgung –Der Weg vom sogenannten Ärgernis zu einerErfolgsstory;118
11;Dr. Klaus Friedrich: Die Zukunft der Vergütungssysteme imVersicherungsvertrieb – unter besondererBerücksichtigung der Honorarberatung;124
12;Dr. Wilm Langenbach: Die Finanzkrise und ihre Auswirkungen auf dieVersicherungswirtschaft;144
13;Dr. Klaus Endres: Run off-Management in der Assekuranz –Geschäftsmodell und Erfolgspotenziale;156
14;Dr. Stefan Ziegler: Ethik in der Assekuranz;172
15;Dr. Stefan Nellshen: Risiken und Risikomanagement bei Einrichtungender betrieblichen Altersversorgung (EbAV),insbesondere Pensionskassen;204
16;Seminarpläne;236
Methoden zur Bewertung von Lebensversicherungsbeständen (S. 17-18)
1 Vorwort
Bei der Bewertung der Ertragserwartungen und der Risiken eines Lebensversicherers sind die Langfristigkeit der Verträge, dessen Abhängigkeit vom Kapitalmarkt sowie die Kapitalanforderungen durch das Aufsichtsrecht von entscheidender Bedeutung. Zur angemessenen Bewertung von Lebensversicherungsbeständen entstanden daher zahlreiche Ansätze.
Diese entwickelten sich unterschiedlich entsprechend der jeweiligen Modellierungsanforderungen sowie des jeweiligen Adressatenkreises (Kunde, Aufsicht, Management, Shareholder). Da es den Rahmen dieses Aufsatzes sprengen würde, die Vielzahl der Methoden im Einzelnen darzustellen, erfolgt eine Konzentration auf zwei wesentliche Bewertungsansätze. Mit dem (marktkonsistenten) Embedded Value wird die moderne Methode zur Beurteilung des Werts eines Lebensversicherungsunternehmens, und damit auch seines Versicherungsbestands, aus Sicht des Aktionärs vorgestellt.
Des Weiteren wird die aktuelle Entwicklung zur Risikobewertung eines Lebensversicherungsunternehmen, der Solvency II-Ansatz, in ihren Grundzügen dargestellt. In dem folgenden historischen Abriss sollen aber weitere wichtige Methoden zumindest kurz angesprochen werden.
2 Traditionelle Bewertungsmethoden für Lebensversicherungsbestände (ein historischer Abriss)
Wird die Entwicklung der Bewertungsmethoden von Lebensversicherungsbeständen betrachtet, muss bis in die Anfangsjahre der Versicherungsmathematik zurückgegangen werden. In der traditionellen Versicherungsmathematik werden die Prämien und die bilanzielle Reserve (HGB) nach dem Äquivalenzprinzip ermittelt. Dabei entspricht die individuelle Höhe des Beitrags den erwarteten Leistungen und Kosten des Versicherers gemäß den gewählten Kalkulationsgrundlagen (Rechnungsgrundlagen).
Eine konservative Wahl der Rechnungsgrundlagen ist hierbei nach dem Vorsichtsprinzip des HGB gesetzlich vorgeschrieben. Das Äquivalenzprinzip ist somit nichts anderes, als die Gegenüberstellung der Barwerte der zu erwartenden Einnahmen und Verpflichtungen aus diesem Geschäft. Zu jedem Zeitpunkt des Vertragsverlaufs stimmen die prospektiv ermittelten Barwerte mit den retrospektiv aufgebauten Vertragsguthaben überein.
Dieses Prinzip stellt bis heute die Kalkulationsgrundlage für traditionelle konventionelle (deutsche) Lebensversicherungsprodukte dar. Dabei werden nach dem Vorsichtsprinzip die in die Lebensversicherungsprodukte eingebetteten Garantien über ausreichende Sicherheitsmargen bei den Berechnungsannahmen angemessen berücksichtigt. Sie werden darüber hinaus regelmäßig überprüft und bei Bedarf für zukünftiges Neugeschäft angepasst. Eine Erweiterung erfuhr das Verfahren durch den Übergang von einfachen mechanischen Systemen zur Überschussbeteiligung auf entstehungsgerechtere natürliche Systeme.