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Walker | BLUT - Der Vampirkiller von Wisconsin | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 408 Seiten

Reihe: Die Fälle der Jessica Coran

Walker BLUT - Der Vampirkiller von Wisconsin

FBI-Thriller

E-Book, Deutsch, Band 1, 408 Seiten

Reihe: Die Fälle der Jessica Coran

ISBN: 978-3-95835-323-7
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



'Meisterhaft.' [Clive Cussler] 'Raffiniert.' [San Francisco Examiner] 'Geht unter die Haut.' [Publisher's Weekly] Inhalt: Dr. Jessica Coran ist eine Expertin, wenn es darum geht, in die Gedankenwelt von Mördern und Gewaltverbrechern einzudringen. Als Gerichtsmedizinerin beim FBI glaubte sie, bereits alles gesehen zu haben - bis zu jenem Tag in Wisconsin. Als sie das Erste seiner Opfer sah ... Der Vampirkiller von Wisconsin Er foltert seine Opfer auf besonders bestialische Weise - indem er sie vollständig ausbluten lässt. Die Zeitungen nennen ihn bereits den Vampir-Killer. Und er schreibt Liebesbriefe an jene Ermittlerin des FBI, die für ihn Jäger und Beute zugleich ist: Dr. Jessica Coran.

Robert W. Walker gilt mit seinen bislang 44 in den USA erschienenen Romanen als Meister der Spannungsliteratur und zeigt noch lange keinerlei Ermüdungserscheinungen - jongliert er derzeit doch mit Ideen für drei Romanreihen, einem Film-Script und ein einer Idee für eine TV-Serie herum. Aufgewachsen in Chicago, begann er bereits im Alter von 12 Jahren, Geschichten zu schreiben, die von seinem Interesse an Serien wie der TWILIGHT ZONE oder einem seiner Lieblingsbücher - Die Abenteuer des Huckleberry Finn - geprägt waren. Später unterrichtete er nahezu alle Formen der Literatur, von den Klassikern bis hin zu fortgeschrittenen Methoden des Kreativen Schreibens. Zu seinen großen literarischen Vorbildern zählen neben Mark Twain noch Robert Bloch, Richard Matheson und Patricia Cornwell.
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Kapitel 1
  Das Böse ist leicht und hat unendlich viele Formen. – BLAISE PASCAL, Les Provinciales (1656-57)   Als sich die krumme Tür der Hütte quietschend öffnete, schien eine Art stinkender Geist am Sheriff und seinem Deputy vorbeizuschweben. Dahinter lag eine schwarze Gruft. Aber es war nur die abgestandene, verbrauchte Luft, die Enge. Der Gestank hing immer noch schwer und fast wie eine greifbare Präsenz im Raum. Der Strahl der Taschenlampe huschte über die dunkle Leere, ohne irgendetwas deutlich sichtbar zu machen. War der Ort mit toten Ratten gefüllt? War ein Waschbär durch ein Loch gekrochen, hatte einen Wurf Junge geboren und dann darin gestorben, die verhungernden Jungen unversorgt? Sheriff Calvin Stowell hatte sich entschieden, dem einsamen Verlauf eines alten Holzwegs zu folgen, Endstation war das alte Risley-Haus. Es war die letzten Jahre nicht bewohnt gewesen, der alte Mann war gestorben, seine Familie in alle Winde zerstreut. Nur das Land selbst hatte noch einen Wert – verschiedene wertvolle Harthölzer wuchsen dort – aber selbst das Land wirkte verlassen. »Hier stinkt was, Calvin«, sagte Lumley im Wagen des Sheriffs. Die Polizei von Wekosha hatte das Gebiet um die Baker’s Road in westlicher Richtung bis nach Three Forks abgesucht und sich mit der State Patrol getroffen, die sich vom See her nach Osten bewegt hatte. Vorher hatten sie vergeblich entlang der Old Market Road und bei Boyd’s Anglercamp und Killough Cove gesucht, wo die Familie der vermissten Frau aktuell lebte, aber die Suche hatte nichts ergeben. Stowell hatte aus einem Gefühl heraus, weil er sich an das alte vergessene Risley-Haus erinnerte, kommentarlos eine andere Richtung eingeschlagen. Als ob es vorherbestimmt gewesen wäre, hatte das schwache, verblassende Licht der Taschenlampe einen großen Schatten vor einer Wand enthüllt. Den ganzen Abend waren Stowells Männer entlang des Hawk’s Ridge ausgeschwärmt, diverser miteinander verbundener Hügel, die sich mit den Felsen der Gegend zu einer Halbmondform erhoben – ein gigantischer, schlafender Gulliver in Fötusstellung. Die Männer hatten sich durch verschlungene Dornensträucher gekämpft, durch Dickicht aus Weymouth-Kiefern und Banks-Kiefern. Sie waren auf windschiefe Hütten tief im Wald gestoßen und hatten deren Bewohner aufgeschreckt. Die Suche hatte in der Nacht zuvor begonnen, sodass Stowell und die anderen zögerten, sie heute Nacht schon aufzugeben. Sie arbeiteten sich weit in die dunkle Wildnis von Wisconsin vor. Entlang des trostlosen Chippewa Creek zeigten sie Bilder des Copeland-Mädchens herum. Gelegentlich sahen sie etwas aus der Ferne im Wasser schwimmen, das man leicht für ein Stück Kleidung oder eine Leiche halten konnte. Der ständige falsche Alarm zehrte an ihren Nerven und die kollektive Frustration entlud sich in einer gereizten Stimmung. Alle standen kurz vorm Explodieren. Die Frustration stieg, die Hoffnung schwand. Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe Dorfbewohner hatte sich in dieser Nacht der Suche angeschlossen. Die Geste hatte sie alle enger zusammengeschweißt – die gemeinsame Sorge verbindet, dachte Stowell – jedoch hatte das zusätzliche Personal ihnen bisher nicht viel gebracht. In der Zwischenzeit tickte die Uhr erbarmungslos für Annie Copeland. Besonders die Cops konnten nicht anders, als vom Schlimmsten auszugehen, nämlich dass »Candy«, wie Freunde und Verwandte sie nannten, nicht länger unter den Lebenden weilte. Vermutlich lag ihre Leiche in einem nicht sehr tiefen Grab auf irgendeinem Feld, wo sie eines Tages, vielleicht erst in Monaten, von einem Jagdhund gefunden werden würde, der stehen blieb, um an ihrem Kadaver zu schnüffeln. Es war schon so oft passiert, und Stowell hatte es selbst in Fremont gesehen. Während seiner Zeit als County Deputy in dieser nördlichsten Ecke des Staates, waren mehrere junge Frauen von zwei Verrückten entführt, vergewaltigt und verstümmelt worden. Sie hatten ihre abgetrennten Köpfe in leeren Farbeimern aufbewahrt und ihre toten Körperöffnungen für sexuelle Handlungen benutzt, an die er nicht einmal denken wollte. Diese alte Hütte besaß dieselbe widerliche Aura, dachte Stowell. Er machte sich auf das gefasst, was der Gestank und der Schatten signalisierten. Lumley hatte instinktiv seine Waffe gezogen, der lange Lauf der 45er Remington bohrte sich fast in Stowells Rücken, der als Erster über die Schwelle getreten war. Stowell fühlte sich, als hätte man ihm einen Schlag auf den Kopf verpasst – der Schatten an der Wand stammte von einem Leichnam, der seltsam friedlich mitten im Raum von der Decke baumelte – der Torso hing mitsamt Kopf und Haaren nach unten. Sein Mund wurde trocken, während seine Augen einzelne Teile dieser Collage des Horrors registrierten; so viele Details: ein Arm, direkt auf dem Boden darunter, eine Brust war abgeschnitten und fehlte, entweder verbarg sie sich irgendwo im Dunkeln oder der Irre hatte sie mitgenommen. Es war unerträglich, viel zu viel, als dass die Augen es erfassen, der Geist es verarbeiten könnte. Stowells Magen revoltierte, ihm wurde schwindelig, eine flattrige Benommenheit überwältigte ihn fast. Lumley und er hatten alles gesehen, die vom Tod erfüllte Luft im Raum geatmet, alles in sich aufgenommen. Das entstellte Gesicht war unverkennbar jenes von Candy Copeland. Ihre Glieder und Geschlechtsorgane waren mit grässlichen Wunden übersät. Verstümmelung. Stowell stürmte nach draußen, an dem erstarrten Lumley vorbei, der seine große Knarre sinnlos auf die Leiche gerichtet hatte. Er kämpfte darum, die Magensäure drin zu behalten, zusammen mit dem Red-Devil-Kautabak, den er den ganzen Abend gekaut hatte. Lumley rannte nach ihm zur Tür raus, wie ein Kind, das man in einem Spukhaus zurückgelassen hatte; er nahm tiefe Atemzüge, als wolle er seine Lunge von dem Gestank reinigen, der darin festhing. Ein paar Minuten später ging Stowell wieder rein. Er stellte sich vor die Leiche und richtete den Strahl seiner Taschenlampe auf die furchtbare klaffende Wunde, die beinahe den Kopf abgetrennt hatte. Um die Wunde war eine Menge getrocknetes Blut, aber seltsamerweise keines auf dem Boden. Zuerst dachte Stowell, die Dunkelheit habe das purpurfarbene Blut verborgen, das durch die uralten Bodenbretter geflossen war. Aber als er auf die Knie ging und den Boden mit der Taschenlampe genauer untersuchte, sah er in der dicken Dreckschicht, durch die der Killer, Lumley und er gegangen waren, nur Fußspuren. Er fluchte. Sie hatten den Tatort bereits in Mitleidenschaft gezogen. Dass das Blut um die Leiche herum fehlte, erschien ihm sehr wichtig und verblüffend. Es erinnerte ihn an etwas, das er vor einigen Wochen gelesen hatte, im True-Crime-Magazin oder der Police Gazette – vielleicht war es auch eines dieser FBI-Bulletins gewesen, in die er einen Blick geworfen hatte. Es war ein Fahndungshinweis von einem Typen vom FBI, irgendein hohes Tier in ihrem psychologischen Profiling-Team, ein Kerl namens Button oder Buntline oder Boutine. Ja, das war es – Boutine. Das FBI hatte sich dafür interessiert, ob irgendeine Abteilung im Land – besonders im Mittleren Westen – auf irgendwelche Morde mit Verstümmelungen gestoßen war, bei denen sehr wenig Blut gefunden wurde. Daran musste Sheriff Stowell denken, als er den Boden unter der aufgehängten Leiche sah. Fast war er dankbar dafür, dass er nun etwas anderes hatte, worauf er sich konzentrieren konnte, als die klaffenden Wunden, die Verwesung und die menschlichen Überreste vor ihm. Lumley blieb an der Tür, nur sein rechter Fuß ragte über die Schwelle. »Soll ich mal die anderen anfunken, Calvin? Ihnen Bescheid sagen?« Lumleys Stimme klang hohl, aber Calvin Stowell war trotzdem froh, die Worte zu hören. »Ja, sag ihnen, dass wir sie gefunden haben … die Suche ist vorbei.« Seine Waffe hatte Lumley wieder eingesteckt. Er schnappte sich nun das lärmende Funkgerät, das von seinem Gürtel baumelte. Es war das einzige Geräusch gewesen, das die absolute Stille gestört hatte. »Sag Melvin, er soll Chief Wright hier rausschicken. Es ist sein Fall.« »Aber wir sind recht weit von Wekosha weg, Sheriff, und es ist immer noch in unserer Jurisdiktion und …« »Hol ihn einfach her!«, schrie Stowell. Seine Taschenlampe war auf den Mann gerichtet und schuf eine schwarze Silhouette seines massigen Deputy in der Tür. »Wenn Sie meinen, Sir.« »Und die sollen Marge sagen, sie soll das FBI alarmieren.« »FBI?« »Hast du was an den Ohren, Junge?« »Nein, Sir, aber das FBI? Wir können das Dreckschwein kriegen! Das muss ihr Zuhälterfreund gewesen sein. Scarborough.« »Das wissen wir nicht, Lumley. Und jetzt tu, was ich dir gesagt habe.« Stirnrunzelnd trat Lumley aus der Tür und schlenderte zwischen die Büsche vor dem Haus, von wo aus er die Anrufe erledigte. Stowell richtete seine großen, traurigen Augen wieder auf den dunklen Schemen, der neben ihm hing, und sagte mit zärtlicher Stimme: »Niemand kann dir jetzt mehr wehtun, Candy. Und wir haben dich gefunden … wir haben dich gefunden.« Draußen fiel plötzlich ein Schuss. Stowell raste zur Tür, seine eigene Waffe sprang ihm fast in die Hand und seine Augen suchten nach einer Gefahr. Doch er sah nur Junior Lumley auf der Lichtung stehen, die Waffe im Anschlag. »Da hat sich was bewegt, Sheriff. In den Büschen«, sagte er mit zittriger Stimme. Stowell ging zu der Stelle. Lumleys Kugel hatte ein streunendes Tier niedergestreckt, das nun vor Schmerzen wimmerte. Das Wimmern klang nicht nach einem Hund. Der Klagelaut steigerte sich plötzlich zu einem lauten, gruseligen Kreischen, bevor er...


Robert W. Walker gilt mit seinen bislang 44 in den USA erschienenen Romanen als Meister der Spannungsliteratur und zeigt noch lange keinerlei Ermüdungserscheinungen – jongliert er derzeit doch mit Ideen für drei Romanreihen, einem Film-Script und ein einer Idee für eine TV-Serie herum.

Aufgewachsen in Chicago, begann er bereits im Alter von 12 Jahren, Geschichten zu schreiben, die von seinem Interesse an Serien wie der TWILIGHT ZONE oder einem seiner Lieblingsbücher – Die Abenteuer des Huckleberry Finn – geprägt waren. Später unterrichtete er nahezu alle Formen der Literatur, von den Klassikern bis hin zu fortgeschrittenen Methoden des Kreativen Schreibens.

Zu seinen großen literarischen Vorbildern zählen neben Mark Twain noch Robert Bloch, Richard Matheson und Patricia Cornwell.


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