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Walker | MACHETE - Der Passat-Killer von Hawaii | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 468 Seiten

Reihe: Die Fälle der Jessica Coran

Walker MACHETE - Der Passat-Killer von Hawaii

FBI-Thriller

E-Book, Deutsch, Band 3, 468 Seiten

Reihe: Die Fälle der Jessica Coran

ISBN: 978-3-95835-445-6
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Während ihres Urlaubs auf Hawaii bittet man Gerichtsmedizinerin Dr. Jessica Coran, bei den Ermittlungen im Zusammenhang mit einem Serienkiller zu helfen. Sie nennen ihn den Passat-Killer. Seine Opfer sind junge, schöne, hawaiianische Mädchen, seine Waffe eine lange, rasiermesserscharfe Klinge. Sein Vorgehen scheint überlegt, präzise, ritualistisch und beinahe religiös motiviert zu sein. Jessica hat bereits mit einigen Serienmördern Erfahrungen sammeln können, ist ihnen oft gefährlich nahe gekommen. Nun zwingen sie die Nachforschungen, tief in die Unterwelt Hawaiis abzutauchen, an Orte, wo auch ihre FBI-Marke sie nicht mehr beschützen kann ...

Robert W. Walker gilt mit seinen bislang 44 in den USA erschienenen Romanen als Meister der Spannungsliteratur und zeigt noch lange keinerlei Ermüdungserscheinungen - jongliert er derzeit doch mit Ideen für drei Romanreihen, einem Film-Script und ein einer Idee für eine TV-Serie herum. Aufgewachsen in Chicago, begann er bereits im Alter von 12 Jahren, Geschichten zu schreiben, die von seinem Interesse an Serien wie der TWILIGHT ZONE oder einem seiner Lieblingsbücher - Die Abenteuer des Huckleberry Finn - geprägt waren. Später unterrichtete er nahezu alle Formen der Literatur, von den Klassikern bis hin zu fortgeschrittenen Methoden des Kreativen Schreibens. Zu seinen großen literarischen Vorbildern zählen neben Mark Twain noch Robert Bloch, Richard Matheson und Patricia Cornwell.
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Kapitel 1
  Hawaii, die Insel Oahu, am Rande von Honolulu, nahe des Kraters des Koko Head 01:35 Uhr, 12. Juli 1995   Er liefert eine schlechte Elvis-Imitation ab und schmachtet den Text von »Don’t be cruel!«, während es aus dem Lautsprecher seines Autoradios dröhnt, auf Hawaiis angesagtestem Rock-Sender, KBHT – »Hot Hawaii!« Kichernd unterbricht er sich selbst und sagt: »Zu spät, hey, Kelia Süße … zuuu spät für ›Don’t be cruel‹, oder, Baby?« Sein eigener Kalauer und die Ironie des Elvis-Songs bringen ihn zum Lachen, er greift nach seiner Beifahrerin, hebt den entstellten Kopf von der blutverschmierten Brust und blickt in die leeren Augen des toten Mädchens, das er Kelia nennt. Einen Moment sinniert er über die Tatsache, dass ihre Hände fehlen, beide an den Handgelenken abgetrennt. Er kann sich nicht erinnern, sie abgeschnitten zu haben, oder, falls ja, ob er sich die Zeit genommen hat, die Hände auf Eis zu legen. Wenn nicht, wird er sich später darum kümmern, sobald er wieder zu Hause ist. Lopaka erinnert sich kaum an Dinge, die er während des Akts selbst tut; er kann sich die Einzelteile nur nach langen Phasen der Depression und wochenlangen Flashbacks zusammenstückeln. Wenn er sich, selbst Monate danach, die Hände des toten Mädchens ansieht, durchlebt er die ganze Erfahrung noch einmal, das Einzige, was ihm, abgesehen von einem weiteren Kill, Erleichterung von seiner Depression verschafft, wenn auch nur zeitweise. Und er glaubt nicht, dass die Götter wirklich ein Paar Hände vermissen werden. Kelia, sagte er in Gedanken zu dem toten Mädchen neben sich, du bist so gut für mich, jetzt und für immer … ein berührender Gedanke mit Elvis als Untermalung, denkt er. Bei Kelia hat er sich die ganze Nacht Zeit genommen und nun ist der Moment gekommen, sie auf die andere Seite zu schicken. Er ist sicher verborgen in der mondlosen hawaiianischen Nacht und dem schwarzen Innenraum des Buick. Wieder starrt er in die toten, leeren Augen. In den Abgrund zu starren, in die Iris des Todes, gehört dazu, sagt er sich. Elvis wird abgelöst durch einen Neil-Diamond-Song: »You got the way to move me.« Der Cowboy singt im Gleichklang mit Diamond und seine heisere Stimme übertönt den sanften Gesang. »You got the way to move me … you got the way to move me … ahhhh, ahhhh, auuuuu!« Die Passatwinde fegen schon seit Wochen über die Insel Oahu und die Hauptstadt Honolulu. Der kraftvoll streichelnde Wind, eine endlose, wirbelnde Brise, hatte hoch auf dem Gipfel des Mount Haleakala auf dem benachbarten Maui seinen Ausgang genommen und war mit voller Kraft hier angekommen. Doch dieser endlose Windhauch wird von den Touristen willkommen geheißen, denn man kann wunderbar unter freiem Himmel am Meer essen gehen, im Mondlicht am Strand und durch die Palmenalleen spazieren und sich auf dem Balkon lieben, ohne die nervenden Insekten, die vom Passat hinweggefegt werden. Es ist derselbe Wind, der ihm zu töten befiehlt, wieder und wieder. In der trostlosen Finsternis eines mondlosen Himmels rüttelt der Wind an den Bäumen, die entlang des lavendelfarben beleuchteten Ala Moana Roadway stehen. Der Passat scheint den Wagen fast von der Straße heben und herumwirbeln zu wollen. Die Böen sind so stark, dass er beinahe den Eindruck hat, es sei der beißende Atem eines uralten, tyrannischen Inselgottes, vielleicht Kaneloa, den die christliche Tradition Satan nennt. Vielleicht will der große Kaneloa Lopaka wissen lassen, dass er seine nächtliche Arbeit gutheißt. Seelenvolle Stimmen tönen aus dem »langen« Wind, der von mauka herabweht, der Bergseite der Insel, wie immer zu dieser Jahreszeit, und sprechen deutlich von den kapus, den Tabus, die im Laufe der Zeit gebrochen wurden. Er fährt auf die wartenden Lippen der hungrigen See zu, die die Überreste seines Opfers aufsaugen werden. Vielleicht ist es nicht der Wind, der ihm zu töten befiehlt, vielleicht ist es Gott. Wo die kleinere Straße sich von der Interstate trennt, biegt er mit dem Wagen auf den Kalanianaole ein, laut Schild Highway 72, der Hauptverkehrsweg durch Honolulu und durch Oahus makai oder südliche Seeseite. Zielstrebig, doch gleichzeitig wie im Traum, fährt er das steile Kliff hinauf, das über der Hanauma Bay liegt, fünfzehn Meilen südlich von Honolulu. Etwa drei Meilen weiter wird er an der südlichsten Spitze von Oahu angekommen sein, am Touristentreff namens Blow Hole, bei Tag häufig besucht, in der Nacht verlassen. Hier, am Spalt im vulkanischen Felsen, der in einem riesigen Vorsprung über den Pazifik ragt, wird er die Leiche des Mädchens ins Meer werfen. Der Pazifik rollt mit solcher Kraft in den Eingang der Höhle dort, dass es das Wasser himmelwärts durch das sogenannte Blow Hole treibt, das dadurch wie das Atemloch eines Wals wirkt, und der beeindruckende Geysireffekt schleudert es über sieben Meter in die Höhe. Dieser spektakuläre Tanz zwischen Wasser und Land erzeugt in der Höhle eine solche Kraft, dass jedes Objekt, das man hineinwirft, wie etwa ein menschlicher Körper, sofort bis zur Unkenntlichkeit pulverisiert wird. Das zerstört auch praktischerweise in Minuten alle Beweise für sein Verbrechen, so wie früher schon. Die Kleidung des Mädchens, zusammengebunden in einem weichen, blutigen Bündel, wird er anderswo entsorgen. Sie wird die Welt verlassen, wie sie sie betreten hat, ohne irgendetwas am Leib, das sie als die Hure und Prostituierte identifizieren konnte, die sie gewesen war. Eine Hure aus Honolulu. »Ja«, murmelt er, während er auf den gleichmäßig asphaltierten Parkplatz rollt, von dem aus man das Blow Hole sehen kann, »der Passat hat aufgefrischt.« Als er aus dem Auto steigt, fegt ihm der Wind zuerst wie ein verspieltes Haustier um die Beine, das ihn dazu ermuntern will, seine Arbeit zu Ende zu bringen, im nächsten Moment ist er in seinem Rücken wie die Hand eines wohlmeinenden Vaters, der ihm von hinten einen festen Schubs gibt. Wenn Kelia am Leben wäre und den Wagen umrunden würde, um zu ihm zu kommen, würde der Wind ihr Kleid so weit hochwehen, dass nichts verborgen bliebe. All die Huren auf Honolulu gestatten es dem Wind, die Ware freizulegen. Aber sie läuft nicht mehr, redet nicht mehr und schreit nicht mehr wie in der Nacht zuvor.     01:40 Uhr, Koko Head Road   Officer Alan Kaniola war auf Streife an der Waialae Road, dem alten Hauptverkehrsweg, der aus der Stadt in Richtung des südlichen Endes von Oahu hinausführt. Er hatte einen nicht besonders ungewöhnlichen Bericht über etwas erhalten, was nur ein Streit auf der Straße gewesen zu sein schien und eine mögliche Entführung. An einem Ort war ein Streit zwischen Mitfahrern in zwei verschiedenen Fahrzeugen über einen leichten Unfall ausgebrochen und an einer anderen Stelle am Ala Wai Boulevard, so der Bericht, war eine junge Frau grob und offensichtlich gegen ihren Willen in einen Wagen gezerrt worden. Man konnte davon ausgehen, dass es eine Streitigkeit zwischen Geliebten war oder eine Auseinandersetzung zwischen einer Hure und ihrem Zuhälter, aber wer wusste das schon? Es gab wenig, um den Wagen oder den Angreifer zu identifizieren, und das hörte sich nicht nach irgendeinem Zuhälter an, den Kaniola kannte. Das Auto wurde als unscheinbar beschrieben, dunkle Farbe, braun oder weinrot, leicht getönte blaue Scheiben, eine verschrammte Karosserie, aber ein getunter Motor, ein Wagen, der keine besonderen Merkmale aufwies. Und hier hatte er also eine weinrote Limousine vor sich, einen schlecht gepflegten Buick, der in Richtung Koko Head fuhr, eine vulkanische Landzunge am südlichen Ende der Insel. Das Auto fuhr relativ schnell und irgendetwas daran weckte Kaniolas Neugier. Er gab seine Position per Funk durch und sagte der Zentrale, er folge einem verdächtig aussehenden Wagen, und während er es noch aussprach, fragte er sich, wie ein Auto wohl verdächtig aussehen konnte. Er wurde von einem anderen Streifenpolizisten angefunkt. Thom Hilani, ebenfalls ein hawaiianischer Cop. Hilani war ein großer, kräftiger Motorradcop, und er hatte ebenfalls den zu schnell fahrenden Wagen bemerkt, der in Richtung Koko Head unterwegs war. Hilani schloss sich Kaniola an und sagte, er werde ihm Rückendeckung geben. Die Nacht war ruhig, abgesehen vom Knistern des Funkgeräts und dem Geräusch des Windes in den Kokospalmen und den Regenbäumen. Am Tag war die Strecke wunderschön, mit den blendend weißen Stränden und dem endlosen smaragdgrün-blauen Ozean unten in Hanauma Bay, die zwischen zwei Landzungen lag, die in den Pazifik ragten. Zu dieser Stunde wirkte die Strecke ganz anders. Es gab keine Straßenbeleuchtung, die dem Streifenwagen den Weg wies, während er sich den Berg hinaufschlängelte und die Lichter von Honolulu immer weiter hinter sich ließ. Kaniola mochte das Hinterland von Hawaii und kannte die Straßen in- und auswendig. Er war schon oft in den Bergen wandern gewesen. Irgendwann verlor Alan Kaniola auf den gewundenen, aufwärts führenden Serpentinen von Koko Head den verfolgten Wagen aus den Augen. Auf dem Parkplatz, der einen Blick auf die Bucht und das berühmte Blow Hole bot, wäre er fast daran vorbeigefahren. Er stoppte den Streifenwagen abrupt, legte den Rückwärtsgang ein und fuhr gerade rückwärts, als Hilanis Motorrad um die Kurve kam und beinahe mit ihm kollidiert wäre. Hilani fluchte aus dem Funkgerät und drückte auf die Hupe. »Gib denen mal unsere Position durch, Hilani«, sagte Joe zu dem anderen Officer. So viel zum Thema Überraschungsmoment, dachte Kaniola. Nachdem er mit Officer Hilani geredet hatte, bog Joe auf den...


Robert W. Walker gilt mit seinen bislang 44 in den USA erschienenen Romanen als Meister der Spannungsliteratur und zeigt noch lange keinerlei Ermüdungserscheinungen – jongliert er derzeit doch mit Ideen für drei Romanreihen, einem Film-Script und ein einer Idee für eine TV-Serie herum.

Aufgewachsen in Chicago, begann er bereits im Alter von 12 Jahren, Geschichten zu schreiben, die von seinem Interesse an Serien wie der TWILIGHT ZONE oder einem seiner Lieblingsbücher – Die Abenteuer des Huckleberry Finn – geprägt waren. Später unterrichtete er nahezu alle Formen der Literatur, von den Klassikern bis hin zu fortgeschrittenen Methoden des Kreativen Schreibens.

Zu seinen großen literarischen Vorbildern zählen neben Mark Twain noch Robert Bloch, Richard Matheson und Patricia Cornwell.


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