E-Book, Deutsch, 22 Seiten
ISBN: 978-3-668-93349-1
Verlag: GRIN Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Kein
Ernst Moritz Arndt, Wortführer des frühen deutschen Nationalismus, wertete das Fremde und das Andere grundlegend ab und sah es als Bedrohung, wie im Falle der Franzosen. Interkulturelle Beziehungen schwächten in Arndts Vorstellung nur das „Eigene“ und seine Entfaltungsmöglichkeiten. Dennoch war die Vorstellung von Franzosen und Frankreich bei vielen deutschen Intellektuellen seit dem 18. Jahrhundert lange Zeit von Faszination geprägt, sowohl in Bezug auf den französischen Lebensstil als auch auf die politische Ordnung Frankreichs, die als demokratischer und freiheitlicher galt. Auch das Deutschlandbild der Franzosen war sowohl von Distanz und Faszination geprägt.
Die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland lassen sich in drei Perioden einteilen: Feindschaft (1815-1945), Aussöhnung (1945-1963) und Freundschaft (ab 1963). Dies soll auch die Einteilung dieser Arbeit sein, mit der in chronologischer Reihenfolge die Ereignisse und Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland untersucht werden sollen, um zu verstehen, wie es zu einer „Deutsch-französischen Erbfeindschaft“ kam, und wie daraus eine „Deutsch-französische Freundschaft“ werden konnte. Untersuchungsgegenstand sollen dabei insbesondere die historischen Ereignisse, Feindbilder auf beiden Seiten, in Bild und Schrift geäußerte Meinungen voneinander, und die konkreten Projekte kultureller Verständigung sein.