Werner / Arlt-Palmer / Kohlert | Leadership | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 315 Seiten

Werner / Arlt-Palmer / Kohlert Leadership

Bewährte und aktuelle Aspekte der Führung

E-Book, Deutsch, 315 Seiten

ISBN: 978-3-17-031550-1
Verlag: Kohlhammer
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Die Autoren behandeln wichtige Aspekte des Führungshandelns und geben Einblick in neue Formen der Führung. Beleuchtet werden die Anforderungen an Führungskräfte, die Führungsverantwortung im Kontext der jeweiligen Unternehmenskultur und wichtige Definitionen zu Führung und Führungskonzeptionen. Ein besonderes Augenmerk wird auf die verschiedenen Führungsstile und die Kommunikation als zentralem Instrument erfolgreicher Führung gerichtet. Dabei wird auch auf Führungskräfte in technisch-geprägten Organisationseinheiten näher eingegangen. Interviews mit Inhabern, Vorständen und Geschäftsführern großer und bedeutender Unternehmen geben wertvolle Anregungen und einen vertieften Einblick in die Praxis.
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1          Spezielle Anforderungen an eine Führungskraft im technisch geprägten Umfeld
  1.1       Allgemeine Situation und Einführung
In den seltensten Fällen wird man als Führungskraft geboren – aber man kann »Führen« lernen, optimieren und sich zu einer angesehenen Führungspersönlichkeit entwickeln. Unser Buch »Leadership« richtet sich speziell an all jene, die im MINT-Bereich bereits Führungsaufgaben haben oder sich auf das schwierige Terrain einer Führungskraft vorbereiten möchten. Unsere Praxiserfahrung, gepaart mit wissenschaftlich fundiertem, theoretisch-konzeptionellem Wissen, unterstützt Sie dabei, eine »Umsetzungskompetenz« aufzubauen, mit der Sie die gelesenen Informationen in Ihrer betrieblichen Praxis abrufen und anwenden können. Darüber hinaus ist das vorliegende Buch ein Nachschlagewerk zu immer wieder im betrieblichen Alltag vorkommenden Führungsproblemen und unterstützt natürlich auch Führungskräfte aus dem nicht-technischen Umfeld mit zahlreichen Toolboxen und Checklisten dabei, Ihre Mitarbeiter noch besser und erfolgreicher zu führen. Aber warum ist Führung gerade oder besonders im MINT-Bereich so wichtig? Erledigen Mitarbeiter nicht alle Aufgaben automatisch oder tun, was man ihnen sagt? Nein, diese Zeiten sind, sofern es sie überhaupt einmal gegeben hat, längst vorbei. Führungskräfte sehen sich heute ganz anderen, neuen Herausforderungen gegenüber: Der Fachkräftemangel bedingt, dass es nicht nur wichtig ist, neue Fachkräfte zu finden und zu entwickeln, sondern auch bestehende Fachkräfte an das Unternehmen zu binden. Denn es ist eine Binsenweisheit, dass Menschen einen Job des Jobs wegen beginnen und des Chefs wegen kündigen. Mehr als zwei Drittel der Mitarbeiter haben laut einer Studie längst innerlich gekündigt und machen Dienst nach Vorschrift. Schuld sei vor allem die Demotivation durch Führungskräfte und, so die Studie weiter, ein Drittel der Arbeitszeit werde aufgrund von Führungsmängeln verschwendet. Dadurch entsteht ein Schaden von rund 100 Milliarden Euro jährlich. Eine Lösung des Problems ist schwierig, aber nur mit Firmenwagen oder Gehaltserhöhungen lassen sich unzufriedene Mitarbeiter nicht halten – und wer bleibt, aber innerlich längst gekündigt hat, richtet im Zweifelsfall mehr Schaden an als er dem Unternehmen nützt. Daher sind kompetente Führungskräfte gefragt, die sowohl die Ergebnisse als auch die Mitarbeiter im Blick haben. Eine weitere Herausforderung unserer Zeit ist der digitale Wandel. Die Führungsebene besitzt kein Monopol mehr auf bestimmte Informationen und jedes Unternehmen wird ungewollt und manchmal auch unwissentlich weitaus transparenter als es sein möchte. Über Onlineplattformen werden Unternehmen und ihre Kultur längst nicht nur von Mitarbeitern und Auszubildenden bewertet – auch Bewerberinnen und Bewerber geben »Noten« für die Art, wie sie behandelt werden. So wird heute jeder Mitarbeiter zum Botschafter seiner Firma und nur Werte, die gelebt werden, verfestigen sich auch zu gewünschtem Verhalten. Hier ist die Führungspersönlichkeit als Vorbild gefragt, denn Regeln, die man selbst nicht einhält, überzeugen niemanden, sich integer zu verhalten. Letztlich wirkt sich die Digitalisierung auch auf die Kommunikation im Unternehmen aus. Grenzen zwischen Abteilungen verschwimmen, Hierarchien werden nicht nur kommunikativ durchlässiger, sie werden gezielt verflacht und erfordern einen anderen Umgang mit Feedback von oben nach unten, unten nach oben und »von der Seite«. Für all diese Herausforderungen erhalten Sie in diesem Buch zahlreiche Informationen und praxisrelevante Anregungen, wissenschaftlich fundiert und erprobt. Ein weiterer Aspekt des Führens darf aber nicht vernachlässigt werden und wird daher ebenfalls kompetent und ausführlich beschrieben: Die persönliche Entwicklung des »Quereinsteigers« ins Management. Denn es ist nicht ungewöhnlich, dass plötzlich ein Entwicklungsingenieur zur Führungskraft wird oder werden muss. Das bedeutet: Gestern noch war er fachlich in jedes Projekt involviert, heute ist sein Job ein ganz anderer. Er muss »loslassen«, das Fachliche den Kollegen überlassen und ist dafür als Vorgesetzter verantwortlich für Strategie, Ziele, Motivation, Konfliktlösung. Wirklich vorbereitet ist er dafür nicht. Man wirft ihn ins kalte Wasser und schaut, ob er schwimmt. Die gute Nachricht ist: Wie eingangs erwähnt, kann man Führen lernen, denn dies ist eine Wissenschaft, die es erlaubt, für jede Herausforderung Optionen zu sichten, Entscheidungsmöglichkeiten auf einer abstrakten Ebene zu reflektieren und gut abgewogen eine Linie festzulegen. Auf den folgenden Seiten werden wir Ihnen daher nicht nur das Kaleidoskop der Möglichkeiten ausbreiten, erläutern und bewerten, wir werden auch die Theorie des Führens an die Praxis zurückbinden und damit vom Kopf auf die Füße stellen. Vor allem für Verantwortliche in technisch orientierten Zusammenhängen bietet also dieses Buch Hilfestellung und Orientierung in ihrem neuen Aufgabenfeld. Es eignet sich sowohl als durchgängige Lektüre wie auch als kompetentes Nachschlagewerk, wenn beispielsweise Konflikte, Zielvereinbarungsgespräche oder andere konkrete Führungsaufgaben zu bewältigen sind. Zur Vertiefung wird das einmal Gelesene im Verlauf des Textes immer wieder durch Übersichten, Checklisten und Zusammenfassungen praktisch »im Vorbeiflug« aktiviert, damit für Sie die vielfältigen Informationen schnell und aktiv auf neue Situationen anwendbar sind. Die verschiedenen Toolboxen im Text zeigen Ihnen praktisch anwendbare Instrumente. Wir werden uns im Folgenden vor allem auf das Profit-Center Deutschland konzentrieren: auf die innovative Industrie und ihre Mitarbeiter, die vor allem aus MINT-Studiengängen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) kommen. Die Grundkonzepte der Führung sind aber überall vergleichbar und der Mechanismus, dass Fachkräfte zu Führungskräften berufen werden, ist ebenfalls in allen Branchen zu beobachten. Insofern sind die hier angesprochenen Herausforderungen und Lösungsansätze branchenübergreifend anwendbar. An dieser Stelle eine Bemerkung zum Sprachgebrauch: Auch wenn wir nur punktuell weibliche und männliche Bezeichnungen für Personengruppen in Doppelung verwenden, sind natürlich immer alle Teilgruppen gemeint, wenn von Mitarbeitern etc. die Rede ist. Zudem: Um das Lesen des Textes angenehmer zu gestalten, verwenden wir im Folgenden die Begriffe »Führungskraft«, »Leader«, »Chef« und »Vorgesetzter« gleichbedeutend. Nicht synonym benutzen wir allerdings den Ausdruck »Manager« (außer, wenn wir es gesondert anmerken, beispielsweise im Kontext des St. Galler-Management Modells). Die Führungskraft spricht den Menschen ganzheitlich – Kopf, Herz und Hand, Verstand, Emotionen und Arbeitskraft – an, während der Manager eher kurzfristiger, ergebnisorientiert denkt, also mehr Kopf und Hand, Bilanzen und Ergebnisse im Blick hat. Der Manager ist mehr Ausführender als kreativer und visionärer Kopf – dies ist eher die Führungskraft. Wir werden uns aber mit diesem Unterschied an späterer Stelle noch eingehend beschäftigen. 1.2       Fach- und Führungskräftemangel
Von allen Seiten wird seit Jahren ein Fachkräftemangel beklagt – vor allem in den MINT-Berufen. Nach Angaben des MINT-Frühjahrsreports 2018 des Instituts der deutschen Wirtschaft nahm die Anzahl der offenen Stellen in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen im Vergleich zum April 2017 um 56.200 (13,1 Prozent) zu. Damit waren in den MINT-Berufen im April 2018 insgesamt 486.600 Stellen zu besetzen. Ein neuer Allzeit-Höchststand. Berücksichtigt man die qualifikatorischen Mismatches über alle 36 MINT-Berufskategorien hinweg, sieht es nicht viel besser aus: Die Arbeitskräftelücke stieg in den MINT-Fächern im Vergleich zum April 2017 um 77.300 oder 32,5 Prozent auf 314.800. Ebenfalls ein neuer Allzeit-Höchststand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2011. Die Ursachen für diese dramatische Entwicklung sind sowohl demografische Faktoren, aber auch eine Phase, in der die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger in den MINT-Fächern relativ niedrig war. Zwischen 1997 und 2011 hat sich zwar die Zahl der Erstsemester in den MINT-Fächern verdoppelt – seitdem stagnieren aber die Gesamtzahlen bei knapp unter 200.000 MINT-Erstsemestern pro Jahr. Die häufig bessere schulische Qualifikation junger Frauen spiegelt sich in den MINT-Studienfächern ebenfalls nicht wider. Allerdings ist beim Blick auf die Studienanfänger in Deutschland ein kleiner...


Andreas Werner war viele Jahre Geschäftsführer einer internationalen Trainings- und Beratungsgesellschaft für Führungskräfte-, Personal- und Vertriebsentwicklung. Seit 2011 ist er Partner der Executive Search Gesellschaft Bord Consultants International. Christine Arlt-Palmer verfügt über viele Jahre Erfahrung in der internationalen Führungskräfteentwicklung unterschiedlicher Organisationen. Sie ist ebenfalls seit 2011 Partnerin der Executive Search Gesellschaft Bord Consultants International.


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