Wewetzer / Quaschner | Ratgeber Suizidalität | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 27, 58 Seiten

Reihe: Ratgeber Kinder- und Jugendpsychotherapie

Wewetzer / Quaschner Ratgeber Suizidalität

Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher

E-Book, Deutsch, Band 27, 58 Seiten

Reihe: Ratgeber Kinder- und Jugendpsychotherapie

ISBN: 978-3-8409-2923-6
Verlag: Hogrefe Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Suizidales Verhalten äußerst sich bei Jugendlichen häufig in unkonkreten Suizidideen und Suizidgedanken bis hin zu konkreten Suizidversuchen. Oft treten diese Gedanken in Zusammenhang mit Problemen in der Familie, mit den Freunden oder der Schule auf. Damit verbunden sind meist Gefühle von Verzweiflung, Ratlosigkeit, Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit.
Der Ratgeber liefert Informationen dazu, wie sich Suizidgedanken und suizidale Krisen im Kindes- und Jugendalter äußern, welche begleitenden psychischen Störungen häufig auftreten und welche Ursachen es für die Entstehung suizidalen Erlebens und Verhaltens gibt. Eltern, Lehrer und Erzieher erhalten konkrete Ratschläge zum Umgang mit suizidalem Verhalten in der Familie und in der Schule. Zudem werden Präventionsmaßnahmen sowie Möglichkeiten der Krisenintervention und Behandlung bei Suizidalität im Kindes- und Jugendalter aufgezeigt.
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Zielgruppe


Betroffene, Eltern, Lehrer, Erzieher, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Kinder- und Jugendpsychiater, Pädiater, Lehrer, Schulpsychologen, (Sozial-) Pädagogen, Mitarbeiter in der Jugendhilfe.

Weitere Infos & Material


1;Zielsetzung des Ratgebers und Inhaltsverzeichnis;7
2;1Kennen Sie das?;11
3;2Was ist mit dem Begriff Suizidalität gemeint?;14
4;3Wie kommt es zu suizidalen Gedanken und suizidalen Handlungen?;16
5;4 Welche seelischen Störungen treten im Zusammenhang mit Suizidalität auf?;19
6;5Was sind Risikofaktoren für Suizidalität?;21
7;6Risikoeinschätzung der Suizidalität;23
8;7 Wie gehe ich mit einem suizidalen Kind/Jugendlichen um?;27
9;8Wie verhalte ich mich bei akuter Suizidalität?;30
10;9Wie kann Suizidalität behandelt werden?;32
11;10Wie können Eltern helfen?;35
12;11 Welche Rolle spielen die Medien bei Suizidalität?;37
13;12Was kann die Schule tun und was sollte sie nicht tun?;39
14;13Was können die Kinder und Jugendlichen selbst tun?;42
15;14Welche Rolle spielt der Freundeskreis und wie kann er Betroffene unterstützen?;46
16;15Gibt es noch weitere Hilfen?;48
17;Anhang;51
17.1;Weiterführende Fachliteratur;51
17.2;Ratgeber – Empfehlungen;51
17.3;Hilfreiche Internetquellen bei Suizidalität;52
17.4;Hilfreiche telefonische Angebote;53
17.5;Hilfreiche Einrichtungen;54
17.6;Mein Sicherheitsplan;55


3 Wie kommt es zu suizidalen Gedanken und suizidalen Handlungen?

Suizidalität meint eine breite Symptomatik beginnend von bei Jugendlichen häufig anzutreffenden unkonkreten Suizidideen und Suizidgedanken bis hin zu konkreten Suizidversuchen. Bei bestehenden Suizidideen beschäftigt sich das Kind oder der Jugendliche mit folgenden Gedanken: „Wie wäre es, wenn ich tot bin? Wie würde mein Umfeld reagieren? Wie meine Familie, mein Freund, meine Freundin?“ Diesen Gedanken liegt anfangs zumeist keine konkrete Vorstellung über Möglichkeiten der Selbsttötung zugrunde. Oft treten diese Gedanken in Zusammenhang mit Problemen in der Familie, mit den Freunden oder der Schule auf. Der/Die Jugendliche setzt sich zunächst meist alleine mit diesem Thema gedanklich auseinander, ohne es mit Freunden zu besprechen. Sind diese Gedanken nicht eine vorübergehende Erscheinung und wird die Auseinandersetzung mit der Selbsttötung konkreter, kommt es in der Regel im persönlichen Umfeld des/der Jugendlichen zu Gesprächen und auch zu Ankündigungen von möglichen suizidalen Handlungen.

Grundsätzlich können Ankündigungen von suizidalen Handlungen aus unterschiedlichen Motiven gemacht werden. Sie können einen sogenannten appellativen Charakter haben, indem sie signalisieren, dass die betroffene Person sich Hilfe und Unterstützung wünscht und benötigt. Die Ankündigungen können aber auch zum Ziel haben, mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung auf sich zu ziehen oder ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Immer wieder werden auch Suizidankündigungen als Drohung eingesetzt (z. B. „Wenn du dich von mir trennst, dann tue ich mir etwas an“). Unabhängig vom Motiv können alle diese Ankündigungen zu Suizidversuchen führen.

Nicht wenige Kinder und Jugendliche geben als Motiv für suizidales Verhalten an, dass ihnen einfach alles zu viel sei und sie eigentlich nur ihre Ruhe wollen. Dies zeigt sich oft im Zusammenhang mit schulischen Leistungsproblemen oder bei Konflikten im familiären Umfeld. Bei anderen Kindern und Jugendlichen kann es aus emotionalen Krisen heraus zu einem impulshaft durchgeführten Suizidversuch kommen.

Merke: Warnhinweise für suizidales Verhalten
• Gefühle von Verzweiflung, Ratlosigkeit, Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit.
• Geringes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl.
• Gefühl des Unverstandenseins mit ausgeprägtem Grübeln.
• Sozialer Rückzug bis hin zur Isolierung, Initiativ- und Interessenlosigkeit.
• Traurige und niedergeschlagene Stimmung mit Beschwerden wie Schlaflosigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit.
• Äußerungen über die Sinnlosigkeit des Lebens.

Die Ursachen, die zu suizidalen Gedanken und suizidalen Handlungen führen, sind also vielfältig. Es kommt sowohl neurobiologischen Faktoren als auch der seelischen Verfassung, familiären Bedingungen und gesellschaftlich/ sozialen Faktoren eine Bedeutung zu. Bei den neurobiologischen Faktoren spielen beispielsweise genetische Aspekte, aber auch eine erhöhte Anfälligkeit für seelische Störungen sowie eine biologisch bedingte erhöhte Impulsivität eine Rolle. So können z. B. stattgefundene Suizide in der Familie das Risiko für Suizidalität bei Verwandten erhöhen.

An seelischen Faktoren finden sich gehäufte traumatische Erlebnisse in der Kindheit, zusätzliche seelische Störungen, aber auch aktuell bestehende Probleme wie z. B. Mobbing.

Im Hinblick auf die familiäre Situation findet sich eine ganze Reihe von besonderen familiären Bedingungen und Problemen, die in den Familien vermehrt auftreten, in denen Suizidalität bei einem Kind oder einem/einer Jugendlichen besteht, wie z. B. Abwesenheit eines oder beider Elternteile durch Trennung, Scheidung oder Tod. Aber auch das Bestehen von ausgeprägten familiären Konflikten spielt eine große Rolle sowie das Vorhandensein von seelischen Störungen bei den Eltern.


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