Zagst / Huber | Fit für die Geldanlage | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Zagst / Huber Fit für die Geldanlage

Chancen ergreifen und Risiken vermeiden

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

ISBN: 978-3-96092-555-2
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Geldanlage ist für viele ein leidiges Thema. Prof. Dr. Rudi Zagst und Michael Huber möchten dem etwas entgegensetzen. Mit ihrem Buch schaffen sie auf spielerische Weise ein besseres Verständnis für das Thema Geldanlage – angefangen bei klassischen Anlageklassen wie Aktien, Renten und Immobilien bis hin zu Anlageformen wie Fonds oder Zertifikate. Mithilfe einer Fußballmannschaft erklären sie Schritt für Schritt die wesentlichen Eigenschaften der wichtigsten Finanzinstrumente (Mannschaftsteile) und zeigen, wie diese sinnvoll zu einem Anlageportfolio (Team) zusammengefügt werden können.

Die Autoren vermitteln Schritt für Schritt ein solides Grundwissen im Bereich der privaten Geldanlage, das Ihnen dabei hilft, ein für Sie passendes, ausgewogenes Anlageportfolio zusammenzustellen.
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Kapitel 1
Fit für Anlageklassen
Bruno steht am Beginn seines Vorhabens, zum Manager seiner eigenen erfolgreichen Fußballmannschaft zu werden. Nachdem er bereits einen Trainer und einen Spieltheoretiker eingestellt hat, macht er sich nun mit ihrer Hilfe daran, die richtigen Spieler für sein Team zu finden. Dabei ist es Bruno wichtig, den Sturm, das Mittelfeld und die Abwehr jeweils mit Spielern zu besetzen, die auf diese Positionen spezialisiert sind. Der Leser befindet sich in einer ähnlichen Situation wie Bruno. Auch er möchte ein erfolgreiches Team (Portfolio) aus Anlagealternativen zusammenstellen und es anschließend managen. In diesem Kapitel werden mit Aktien, Anleihen und Immobilien die wichtigsten Grundbausteine der privaten Geldanlage vorgestellt. Der erste Schritt in Brunos Teamzusammenstellung besteht in der Auswahl des Torwarts. Dieser muss immer dann einspringen, wenn alle anderen Mitspieler vor ihm versagt haben und der Ball dem eigenen Tor bedrohlich nahekommt. Der Torwart muss deshalb hundertprozentig zuverlässig sein. Innerhalb der Anlagestrategie eines Investors wird die Position des Torwarts von Spareinnlagen übernommen, die in einem ersten Exkurs beschrieben sind.1 EXKURS: Spareinlagen Spareinlagen stellen die sicherste und zugleich beliebteste Anlagealternative dar. Ihr Anteil am Gesamtvermögen privater Haushalte in Deutschland belief sich 2019 auf etwa 40 % (inklusive Bargeld).2 Die Besonderheit dieser Anlageform besteht darin, dass das investierte Kapital durch verschiedene Mechanismen geschützt wird. So ist jede Bank, die ihren Kunden Spareinlagen anbietet, gesetzlich dazu verpflichtet, sich einer Entschädigungseinrichtung anzuschließen. Sollte eine Bank nicht mehr zahlungsfähig sein, werden dem Anleger Spareinlagen von 100.000 Euro pro Kreditinstitut und pro Kopf3 erstattet. Zusätzlich sind fast alle Banken Mitglied privater Sicherungseinrichtungen, die Spareinlagen über die gesetzlichen Leistungen hinaus absichern. Als Beispiele für diese Sicherungseinrichtungen seien der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken, der Haftungsverbund deutscher Sparkassen sowie die Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes deutscher Volks- und Raiffeisenbanken genannt.   1.1. Fit für Aktien
Bei der Auswahl seiner Feldspieler möchte Bruno gleich zu Beginn die Positionen im Sturm besetzen. Bruno ist überzeugt: Weil Stürmer oft spektakuläre Tore erzielen, haben sie den größten Anteil am Ausgang eines Spiels. Dr. Quant weist Bruno darauf hin, dass Stürmer aufgrund ihrer großen Popularität manchmal nur zu völlig überhöhten Preisen zu haben sind. Bruno solle sich deshalb auf Spieler konzentrieren, deren Potenzial noch nicht voll entwickelt ist. Innerhalb der Investitionsstrategie eines Anlegers nehmen Aktien die Position der Stürmer ein und sorgen für lukrative Renditen. In Deutschland sind börsennotierte Aktien mit einem Anteil von ca. 5 % am Gesamtvermögen privater Haushalte deutlich unterrepräsentiert.4 Die geringe Beliebtheit von Aktien könnte sich daraus erklären, dass viele Anleger nur wenig Erfahrung auf dem Gebiet der Aktienanlage haben. Das folgende Kapitel soll ein solides Grundverständnis für diese Anlageklasse schaffen und Sie damit fit für Aktien machen. 1.1.1 Allgemeine Funktionsweise Aktien sind Teilhaberpapiere, die Anteile an einem Unternehmen verbriefen.5 Der Kauf einer Aktie macht einen Anleger zu einem Aktionär. Er ist damit Miteigentümer eines Unternehmens und an dessen Erfolgen beziehungsweise Misserfolgen beteiligt. Bietet ein Unternehmen Aktien zum Verkauf an, kann das im Wesentlichen aus zwei unterschiedlichen Motivationen heraus geschehen. Entweder möchten die bisherigen Besitzer ihre Unternehmensanteile und damit auch ihr unternehmerisches Risiko reduzieren oder das Unternehmen benötigt neues Kapital, um zukünftiges Wachstum zu ermöglichen.6 Abbildung 2 veranschaulicht die Funktionsweise von Aktien in vereinfachter Form. Die Position der bisherigen Besitzer bleibt hierbei unberücksichtigt. Abbildung 2: Prinzipielle Funktionsweise von Aktien In Deutschland gibt es zwei Unternehmensarten, die Aktien ausgeben: die Aktiengesellschaft (AG) und die Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA).7 Da KGaAs für Privatanleger in der Regel keine Rolle spielen, werden sich die folgenden Überlegungen auf von Aktiengesellschaften ausgegebene Aktien beschränken. Exkurs: Aktiengesellschaften Der Begriff Aktiengesellschaft (AG) beschreibt eine bestimmte Rechtsform eines Unternehmens. Für Unternehmen in der Form einer AG gelten gewisse gesetzlich verankerte Rechte und Pflichten. Hier die Besonderheiten einer AG: Grundkapital Um wirtschaftlich handeln zu können, benötigt ein Unternehmen in aller Regel ein Startkapital. Das Startkapital, das bei der Gründung einer AG aufgebracht werden muss, wird als Grundkapital bezeichnet. Es beläuft sich auf mindestens 50.000 Euro und kann nach der Gründung jederzeit erhöht werden. Aktien verbriefen einen bestimmten Anteil am Grundkapital, sodass der Anteil eines Aktionärs an der AG auch als sein Anteil am Grundkapital bezeichnet wird. Der Wert einer Aktie ergibt sich allerdings nicht aus der Höhe des Grundkapitals, das sie verbrieft. Rechtspersönlichkeit Eine AG gilt im Sinne des Gesetzes als juristische Person. Das heißt, dass sie vom Gesetz ähnlich wie ein einzelner Bürger behandelt wird. So kann eine AG Vermögen besitzen, gesetzliche Klagen einreichen und auch verklagt werden. Die Haftung einer AG ist stets auf ihr gesamtes Unternehmensvermögen beschränkt. Für die Aktionäre bedeutet das, dass keine Verluste eintreten können, die ihr eingesetztes Kapital übersteigen. Organe Die Geschicke einer AG werden von drei sogenannten Organen gelenkt: dem Vorstand, dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung. Der Vorstand, der auch als leitendes Organ bezeichnet wird, ist für das operative Management und somit für alle das Geschäft betreffenden Entscheidungen verantwortlich. Die Aufgabe des Aufsichtsrats als überwachendes Organ besteht darin, den Vorstand zu wählen und ihn bei der Erfüllung seiner Aufgaben zu kontrollieren. Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats beziehen Gehaltszahlungen von der AG. Sie können deshalb als »Angestellte der Aktionäre« gesehen werden. Die Hauptversammlung als beschließendes Organ besteht hingegen aus allen Aktionären und damit aus den Eigentümern der AG. Die Hauptversammlung trifft für das Unternehmen grundlegende Entscheidungen. Sie wählt den Aufsichtsrat, genehmigt den Jahresabschluss und entscheidet über die Verwendung angefallener Gewinne.8 Als Miteigentümer des Unternehmens sind Aktionäre durch das Aktiengesetz (AktG) mit bestimmten Rechten ausgestattet. Diese lassen sich in Mitgliedschaftsrechte und Vermögensrechte unterteilen. Mitgliedschaftsrechte Zu den Mitgliedschaftsrechten eines Aktionärs gehören alle Rechte, die in Verbindung mit der Hauptversammlung stehen. Neben dem Recht, an Hauptversammlungen teilzunehmen, ist insbesondere das Stimmrecht zu nennen. Dieses Recht ermöglicht es einem Aktionär, die Entscheidungen der Hauptversammlung bei Abstimmungen zu beeinflussen. In der Regel entfällt dabei auf jede Aktie eine Stimme.9 Um den effektiven Einsatz des Stimmrechts zu ermöglichen, besteht außerdem ein Auskunftsrecht bezüglich der Tagesordnungspunkte, die auf der Hauptversammlung angesprochen werden. Auch haben Aktionäre ein Anfechtungsrecht bei Verdacht auf nicht ordnungsgemäß durchgeführte Abstimmungen.10 Hinweis Mr. Drill Hat ein Privatanleger nicht die nötige Zeit bzw. Lust, seine Mitgliedschaftsrechte bei Hauptversammlungen auszuüben, kann er diese Rechte entweder einer Bank oder einer Aktionärsvereinigung übertragen, die dann auf der Hauptversammlung seine Interessen vertritt. Vermögensrechte Zu den Vermögensrechten zählen alle Rechte, die die finanzielle Stellung eines Aktionärs beeinflussen. Eine besonders wichtige Rolle kommt dabei dem Mitbestimmungsrecht bei der Gewinnverwendung zu. So wird von der Hauptversammlung entschieden, welcher Anteil des Unternehmensgewinns wieder in das Unternehmen investiert wird und wie viel in Form einer Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet wird.11 Möchte eine AG neue Aktien ausgeben, ändert dies die Anteile der Altaktionäre am Unternehmen und verwässert ihr Mitbestimmungsrecht, was zu Kursrückgängen der Aktien führen kann. Um Altaktionäre davor zu schützen, sind sie mit einem Bezugsrecht ausgestattet, bei dem es sich um ein Vorkaufsrecht auf neu ausgegebene Aktien handelt.12 Im Falle der Auflösung einer AG steht den Aktionären schließlich ein Recht auf Beteiligung am Liquidationserlös (Auflösungswert) zu, nachdem die Forderungen sämtlicher...


Prof. Dr. Rudi Zagst ist Geschäftsführer der riskLab GmbH, Leiter des Lehrstuhls für Finanzmathematik an der TU München und dort auch Leiter des ERGO Center of Excellence in Insurance. 2007 wurde er von der Zeitschrift »Unicum Beruf« mit dem Preis »Professor des Jahres 2007« für sein Engagement um eine praxisnahe Ausbildung seiner Studenten ausgezeichnet.

Michael Huber arbeitet seit mehr als 10 Jahren in der Finanzindustrie und ist aktuell für einen großen internationalen Asset-Manager im ETF-Bereich tätig.
Er startete seine Karriere im Private-Wealth-Management einer amerikanischen Investmentbank.


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