Alvaredo / Piketty / Chancel | Die weltweite Ungleichheit | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 6316, 458 Seiten

Reihe: Beck Paperback

Alvaredo / Piketty / Chancel Die weltweite Ungleichheit

Der World Inequality Report 2018

E-Book, Deutsch, Band 6316, 458 Seiten

Reihe: Beck Paperback

ISBN: 978-3-406-72386-5
Verlag: C.H.Beck
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Mit seinem Weltbestseller 'Das Kapital im 21. Jahrhundert' hat Thomas Piketty eine heftige Kontroverse über die wachsende Ungleichheit in den westlichen Gesellschaften und deren Ursachen ausgelöst. Nun folgt der 'World Inequality Report' – der gründlichste und aktuellste Bericht zur Lage der weltweiten Ungleichheit. Ein junges Team von Ökonomen, zu dem auch Piketty gehört, legt darin Fakten und Analysen vor, die ganz klar zeigen: Fast überall auf der Welt nimmt die Ungleichheit dramatisch zu.
1980 verdienten in den USA die unteren 50 Prozent der Lohnskala 21 Prozent des gesamten nationalen Einkommens, während das oberste 1 Prozent 11 Prozent des gesamten Einkommens mit nach Hause nahm. Doch dieser gewaltige Spagat hat sich heute sogar noch umgekehrt: Während die untersten 50 Prozent nur noch 13 Prozent des Einkommens nach Hause bringen, sichert sich das oberste 1 Prozent mehr als 20 Prozent des gesamten Einkommens. Diesen Trend zunehmender ökonomischer Ungleichheit gibt es nicht nur in den USA, sondern nahezu überall auf der Welt. Er wirkt wie eine bedrohliche kapitalistische Urgewalt, gegen die sich im Zeitalter von Globalisierung und Beschleunigung nichts ausrichten lässt. Der 'World Inequality Report' zeigt, dass dies nicht stimmt. Wir können und müssen etwas gegen diesen Trend unternehmen – und eine starke Demokratie mit klaren Spielregeln für die Marktwirtschaft kann dies bewirken.
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Weitere Infos & Material


1;Cover;1
2;Titel;3
3;Zum Buch;458
4;Über die Herausgeber;458
5;Widmung;7
6;Inhalt;9
7;Kurzfassung;11
8;Einleitung;30
9;Teil I Das WID.world-Projekt und die Messung wirtschaftlicher Ungleichheit;35
10;Teil II Trends der globalen Einkommensungleichheit;59
10.1;1. Dynamiken der globalen Einkommensungleichheit;61
10.2;2. Trends der Einkommensungleichheit zwischen den Ländern;90
10.3;3. Trends der Einkommensungleichheit innerhalb der Länder;102
10.4;4. Einkommensungleichheit in den USA;119
10.5;5. Einkommensungleichheit in Frankreich;142
10.6;6. Einkommensungleichheit in Deutschland;155
10.7;7. Einkommensungleichheit in China;162
10.8;8. Einkommensungleichheit in Russland;172
10.9;9. Einkommensungleichheit in Indien;188
10.10;10. Einkommensungleichheit im Nahen Osten;200
10.11;11. Einkommensungleichheit in Brasilien;211
10.12;12. Einkommensungleichheit in Südafrika;221
11;Teil III Die Entwicklung von öffentlichem und privatem Kapital;233
11.1;1. Die Vermögens-Einkommens-Relationen weltweit;235
11.2;2. Die Entwicklung der aggregierten Vermögens-Einkommens-Relationen in den Industrieländern;249
11.3;3. Die unterschiedlichen Erfahrungen der ehemals kommunistischen Länder;264
11.4;4. Kapitalakkumulation, Privateigentum und wachsende Ungleichheit in China;273
11.5;5. Der Aufstieg des Privateigentums in Russland;283
12;Teil IV Die globale Entwicklung der Vermögensungleichheit;295
12.1;1. Globale Vermögensungleichheit: Trends und Projektionen;297
12.2;2. Trends der Vermögensungleichheit im weltweiten Vergleich;309
12.3;3. Vermögensungleichheit in den Vereinigten Staaten;320
12.4;4. Vermögensungleichheit in Frankreich;330
12.5;5. Vermögensungleichheit in Spanien;348
12.6;6. Vermögensungleichheit in Großbritannien;364
13;Teil V Maßnahmen gegen die wirtschaftliche Ungleichheit;375
13.1;1. Wie wird sich die Einkommensungleichheit in Zukunft weltweit entwickeln?;377
13.2;2. Maßnahmen gegen die zunehmende Ungleichheit an der Spitze: Die Schlüsselrolle einer progressiven Besteuerung;387
13.3;3. Steuerpolitik in einer globalen Wirtschaft: Argumente für ein globales Finanzregister;398
13.4;4. Maßnahmen gegen die Ungleichheit an der Basis: Wir brauchen einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung und gut bezahlten Arbeitsplätzen;406
13.5;5. Eine Botschaft aus der Vergangenheit: Die Staaten sollten in die Zukunft investieren;421
14;Schluss;433
15;Anhang;439
16;Anmerkungen;445


BERICHT ZUR WELTWEITEN UNGLEICHHEIT 2018
Kurzfassung 1. Was ist das Ziel des Berichts zur weltweiten Ungleichheit 2018?
Der Bericht zur weltweiten Ungleichheit 2018 stützt sich auf eine innovative Methode zur systematischen und transparenten Messung der Einkommens- und Vermögensungleichheit. Mit der Entwicklung dieses Berichts möchte das World Inequality Lab eine demokratische Lücke füllen und verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren die nötigen Fakten an die Hand geben, um informierte öffentliche Debatten zum Thema Ungleichheit zu führen. Der Bericht zur weltweiten Ungleichheit 2018 soll zu einer besser informierten, weltweiten demokratischen Debatte zur ökonomischen Ungleichheit beitragen, indem neueste und umfassende Daten für die öffentliche Diskussion bereitgestellt werden. Ökonomische Ungleichheit ist weit verbreitet und bis zu einem gewissen Grad unvermeidbar. Wir sind jedoch der Überzeugung, dass wachsende Ungleichheit, sofern sie nicht adäquat beobachtet und angegangen wird, zu verschiedenen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Katastrophen führen kann. Unser Ziel ist nicht, einen gesellschaftlichen Konsens zum Thema Ungleichheit herzustellen. Dazu wird es niemals kommen, einfach weil es kein wissenschaftlich erwiesenes Idealmaß an Ungleichheit gibt und erst recht keine allseits akzeptierte Mischung aus politischen Maßnahmen und Institutionen zum Erreichen dieses Maßes. Letztlich müssen diese schwierigen Entscheidungen über die öffentliche Auseinandersetzung sowie die politischen Institutionen und ihre Verfahren getroffen werden. Für diesen Meinungsbildungsprozess sind jedoch gründlichere und transparentere Informationen zu Einkommen und Vermögen unerlässlich. Um die Bürgerinnen und Bürger in die Lage zu versetzen, solche Entscheidungen zu treffen, sind wir auch bestrebt, makroökonomische Phänomene – etwa Maßnahmen zur Verstaatlichung und Privatisierung, Kapitalakkumulation und die Entwicklung der Staatsschulden – mit mikroökonomischen Ungleichheitsentwicklungen zu verknüpfen, vor allem im Hinblick auf individuelle Einkommen und staatliche Transferleistungen, Privatvermögen und Verschuldung. Makro- und mikroökonomische Ungleichheitsdaten miteinander in Einklang zu bringen ist kein einfaches Unterfangen, da viele Länder keine detaillierten und einheitlichen Statistiken zu Einkommens- und Vermögensungleichheiten veröffentlichen, ja mitunter noch nicht einmal erheben. Die Standardmaße für Ungleichheit stützen sich oft auf Haushaltsbefragungen, in denen die Einkommen und Vermögen der Personen an der Spitze der Einkommensverteilung regelmäßig unterschätzt werden. Zur Überwindung der gegenwärtigen Beschränkungen stützen wir uns auf eine wegweisende Methode, die auf systematische und transparente Weise alle uns zur Verfügung stehenden Datenquellen kombiniert: nationale Einkommens- und Vermögensberichte (möglichst einschließlich Schätzungen zum Offshore-Vermögen), Erhebungen zu Einkommen und Vermögen von Privathaushalten, fiskalische Daten aus Einkommensteuern, Daten zu Erbschaften und Vermögen (sofern vorhanden) und Vermögensranglisten. Die im Bericht vorgelegten Datenreihen stützen sich auf die kollektive Arbeit von mehr als 100 Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus allen Kontinenten, die einen Beitrag zur WID.world-Datenbank leisten. Alle auf wir2018.wid.world online verfügbaren Daten sind vollständig reproduzierbar, so dass jeder Nutzer und jede Nutzerin eigene Analysen zum Thema Ungleichheit durchführen und eigene Schlüsse daraus ziehen kann. 2. Welche neuen Befunde gibt es zur globalen Einkommensungleichheit?
Der Bericht zeigt, dass die Einkommensungleichheit in den letzten Jahrzehnten in fast allen Weltregionen zugenommen hat, jedoch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Dass die Ungleichheit im Ländervergleich so unterschiedlich stark ausgeprägt ist – selbst bei Ländern, die ein ähnliches Entwicklungsniveau aufweisen –, unterstreicht die bedeutende Rolle, die nationale Politik und Institutionen bei der Ausformung der Ungleichheit einnehmen. Die Einkommensungleichheit variiert erheblich zwischen den Weltregionen. Am niedrigsten ist sie in Europa, am höchsten im Nahen Osten. Die Ungleichheit innerhalb der Weltregionen variiert erheblich. 2016 betrug der Anteil des Nationaleinkommens, der nur den oberen 10 % der Einkommensbezieher zufließt (Einkommensanteile der Top 10 %), 37 % in Europa, 41 % in China, 46 % in Russland, 47 % in USA/Kanada und rund 55 % in Subsahara-Afrika, Brasilien und Indien. Im Nahen Osten, nach unseren Berechnungen die Region mit der weltweit höchsten Ungleichheit, erhalten die oberen 10 % der Einkommensbezieher 61 % des Gesamteinkommens (vgl. Grafik E1). In den letzten Jahrzehnten hat die Einkommensungleichheit in fast allen Ländern zugenommen, jedoch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, was darauf hindeutet, dass Institutionen und Politik bei der Ausprägung der Ungleichheit eine wichtige Rolle zukommen. Seit 1980 ist die Einkommensungleichheit in Nordamerika, China, Indien und Russland rasant gestiegen. In Europa (vgl. Grafik E2a) verlief der Anstieg moderat. Aus historischer Perspektive markiert der Anstieg der Ungleichheit das Ende eines egalitären Nachkriegsregimes, das in diesen Regionen jeweils unterschiedlich ausgeprägt war. Quelle: WID.world (2017). Vgl. wir2018.wid.world für Datenreihen und Kommentare.
2016 vereinten in Europa die oberen 10 % der Einkommensbezieher 37 % des Nationaleinkommens auf sich; im Nahen Osten waren es 61 %. Quelle: WID.world (2017). Vgl. wir2018.wid.world für Datenreihen und Kommentare.
2016 vereinten in den USA die oberen 10 % der Einkommensbezieher 47 % des Nationaleinkommens auf sich; 1980 waren es nur 34 %. Es gibt Ausnahmen zu diesem allgemeinen Muster. Im Nahen Osten, Subsahara-Afrika und Brasilien blieb die Einkommensungleichheit relativ stabil, wenn auch auf extrem hohem Niveau (vgl. Grafik E2b). Da diese Regionen niemals das egalitäre Nachkriegsregime durchlaufen haben, geben sie das weltweite «Ungleichheitsmaximum» vor. Die Heterogenität der seit 1980 im Ländervergleich beobachteten Entwicklungen zeigt, dass die Dynamik der Einkommensungleichheit durch verschiedene nationale, institutionelle und politische Kontexte geprägt ist. Dies zeigt sich an den unterschiedlichen Verlaufskurven in den ehemals kommunistischen oder hochgradig regulierten Ländern China, Indien und Russland (vgl. Grafiken E2a und b). In Russland wuchs die Ungleichheit besonders abrupt, in China moderat und in Indien relativ langsam – ein Spiegelbild der unterschiedlichen Deregulierungs- und Öffnungspraktiken, die in diesen Ländern in den letzten Jahrzehnten verfolgt wurden. Besonders extreme Divergenzen im Ungleichheitsniveau zeigen sich zwischen Westeuropa und den USA, die 1980 noch ein ähnliches Ungleichheitsniveau aufwiesen, aber heute vor radikal anderen Verhältnissen stehen. Betrug 1980 der Anteil des obersten 1 % der Einkommensbezieher am Gesamteinkommen in beiden Regionen noch knapp 10 %, so stieg er bis 2016 in Westeuropa nur leicht auf 12 %, während er in den USA auf 20 % emporschoss. Gleichzeitig sank in den USA zwischen 1980 und 2016 der Anteil der unteren 50 % am Gesamteinkommen von gut 20 auf 13 % (vgl. Grafik E3). Das in den USA beobachtete Verlaufsmuster der Einkommensungleichheit ist vor allem der massiven ...


Thomas Piketty, Professor an der École des Hautes Études en Sciences Sociales. Piketty hat zuletzt als Autor des Beststellers 'Das Kapital im 21. Jahrhundert' weltweite Aufmerksamkeit erlangt.
Emmanuel Saez und Gabriel Zucman, beide von der University of California Berkeley.
Lucas Chancel, Dozent an der Sciences Po und Kodirektor des World Inequality Lab.
Facundo Alvaredo, Professor an der Paris School of Economics.


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