Finzen | Medikamentenbehandlung bei psychischen Störungen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 161 Seiten

Reihe: Basiswissen

Finzen Medikamentenbehandlung bei psychischen Störungen

E-Book, Deutsch, 161 Seiten

Reihe: Basiswissen

ISBN: 978-3-88414-715-3
Verlag: Psychiatrie-Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Mit dem Fachbuch 'Medikamentenbehandlung bei psychischen Störungen', das 14 Auflagen erlebte, schrieb Asmus Finzen eine Orientierungshilfe für Assistenzärzte und Nichtmediziner, die sich - im Gegensatz zu gängigen Nachschlagewerken - am Krankheitsverlauf statt am Medikament orientierte. Nun hat er seinen bewährten Bestseller komplett überarbeitet und in die Basiswissen-Reihe transferiert. Knapp und verständlich werden Wirkungen und Nebenwirkungen sowie VorausSetzungen und Folgen des Medikamenteneinsatzes vermittelt - eine wertvolle Anleitung für den verantwortlichen, angemessenen und sinnvollen Umgang mit Psychopharmaka bei psychischen Störungen wie Ängsten, Depressionen, Manien und Psychosen.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Inhalt;6
2;Vorwort;8
3;Psychopharmaka: Was sie sind und wie sie wirken;10
3.1;Was sind »Psychopharmaka«?;10
3.2;Wie wirken Psychopharmaka?;12
3.3;Neurotransmitter, die Zelle und ihre Synapse;13
3.4;Das neuronale Netz;15
3.5;Psychische Krankheiten als Ausdruck von Systemstörungen;17
4;Allgemeine Aspekte der Medikamentenbehandlung;21
4.1;Das therapeutische Risiko;23
4.2;Dosierung und Anwendungsform;25
4.3;Arzt-Patient-Kooperation;28
4.4;Unerwünschte Wirkungen;30
4.5;Abhängigkeit,Absetzen, Umsetzen;31
5;Tranquilizer: Medikamente bei Schlafstörungen, Unruhe und Angst;33
5.1;Benzodiazepine;33
5.2;Die Behandlung von Schlafstörungen;39
5.3;Medikamente bei Unruhe und Angst;44
6;Antidepressiva: Medikamente bei depressiven Störungen;49
6.1;Wirkungsqualitäten;50
6.2;Dosierungen;56
6.3;Die medikamentöse Behandlung;59
6.4;Die Behandlung bei »Therapieresistenz«;66
7;Die Behandlung bipolarer Störungen;71
7.1;Manie;71
7.2;Hochfrequente Phasenwechsel;74
7.3;Lithiumprophylaxe bei affektiven Psychosen;76
7.4;Unerwünschte Wirkungen;78
8;Neuroleptika: Medikamente bei Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis;82
8.1;Konventionelle Neuroleptika;83
8.2;Atypika;84
8.3;Wirkungsqualitäten;85
8.4;Unerwünschte Wirkungen;89
8.5;Medikamentenwahl und Dosierung;99
8.6;Behandlung bei Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis;105
8.7;Medikamentöse Langzeitbehandlung bei chronisch-rezidivierendem Verlauf;114
9;Psychopharmaka inder Gerontopsychiatrie;121
10;Medikamente bei Abhängigkeitserkrankungen;125
10.1;Entgiftung bei Alkoholabhängigkeit;126
10.2;Entgiftung bei Medikamenten- und Drogenabhängigkeit;130
11;Psychopharmakaund Sexualität;134
11.1;Antidepressiva;135
11.2;Neuroleptika;138
12;Psychopharmaka in Schwangerschaft und Stillperiode;141
12.1;Die Schwangerschaft;142
12.2;Die Stillperiode;145
13;Psychopharmaka in Akutsituationen und bei Suizidgefährdung;146
13.1;Ruhige Begegnung;146
13.2;Akute Alkohol- und Medikamentenintoxikation;150
13.3;Drogennotfälle und Benzodiazepinintoxikation;152
13.4;Medikamente bei Suizidgefährdung;153
14;Ausgewählte Literatur;156
15;Mehr eBooks bei www.ciando.com;0


Antidepressiva: Medikamente bei depressiven Störungen (S. 48-49)

Antidepressiva sind Medikamente zur Behandlung depressiver Störungen. Anders als noch vor wenigen Jahren ist ihre Indikation jedoch nicht auf depressive Zustände im Rahmen von affektiven Psychosen begrenzt. Das Kriterium für die Anwendung von Antidepressiva ist das Ausmaß und die Schwere der depressiven Verstimmung, und zwar unabhängig von ihrer mutmaßlichen Ursache. Darüber hinaus haben die neueren Antidepressiva eine Indikationsausweitung erfahren, die sich auf Angst-, Somatisierunungs- und Persönlichkeitsstörungen erstreckt. Damit steigt die Gefahr der unkritischen Verordnung.

Antidepressiva sind Medikamente mit unterschiedlicher chemischer Struktur und unterschiedlichen Wirkmechanismen. Noch vor wenigen Jahren unterteilte man vor allem nach der Struktur von trizyklischen, tetrazyklischen, chemisch andersartigen und pflanzlichen Antidepressiva.

Heute differenziert man Antidepressiva nach ihrer jeweiligen Rezeptoraktivität bzw. ihrem Rezeptorbindungsprofil in: nicht selektive Trizyklika, Aminpräkursoren, Monoaminoxidase-Hemmer (MAOH), selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), nicht selektive Monoamin- Wiederaufnahmehemmer (NSMRI), selektive Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI), selektive Noradrenalin-Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (NASSA, SSNRI) und Rezeptor-Antagonisten (NARI).

Diese Aufteilung ist eher verwirrend als erhellend, zumal sich die Wiederaufnahmehemmer aller Arten nicht grundlegend unterscheiden. Für den Alltag mag es mit gewissen Einschränkungen genügen, im klassischen Sinne zwischen trizyklischen Antidepressiva (TZA), Noradrenalin- und Serotonin-Wiederaufnahmehemmern und verwandten Substanzen sowie Monoaminoxidase-Hemmern zu unterscheiden. Die Aminpräkursoren spielen im Alltag eine eher untergeordnete Rolle. Pflanzliche Antidepressiva, wie das Johanniskraut (Laif, Jarsin u. a.) möchte ich hier wegen ihrer geringen Wirksamkeit und ihrem beachtlichen Nebenwirkungsspektrum nicht berücksichtigen.

Wirkungsqualitäten
Ähnlich wie bei Tranquilizern und Neuroleptika zielen die einzelnen Antidepressiva nicht spezifisch auf die Krankheit, sondern auf ein mehr oder weniger breites Spektrum von Symptomen.

Man unterscheidet vor allem drei Wirkungsqualitäten, die bei den verschiedenen Antidepressiva unterschiedlich ausgeprägt sind, wobei bei einzelnen Medikamenten eine oder auch zwei dieser Wirkungsqualitäten ganz fehlen können:


Finzen, Jg. 1940, war bis vor zwei Jahren stellvertretender ärztlicher Direktor der Universitätsklinik in Basel.


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