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E-Book, Deutsch, 184 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm

Flemmer Bio-Lebensmittel

Nachhaltig einkaufen, gesund leben. Mit einem Vorwort von Sarah Wiener

E-Book, Deutsch, 184 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm

ISBN: 978-3-8426-3029-1
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



In unseren Lebensmitteln sind 70.000 bis 100.000 künstliche
Stoffe bekannt. Das kann beunruhigen, wenn man bedenkt, dass das, was man isst, sich eines Tages in den Knochen, im Herzen, ja sogar im Gehirn wiederfindet. Und nicht nur gesundheitliche Gründe sprechen für qualitativ hochwertige Bio-Lebensmittel. Viele entscheiden sich auch aus Gründen wie Klimaschutz und artgerechter Tierhaltung dafür.
Doch wie erkenne ich Bio-Produkte zweifelsfrei?
Bei welchen Lebensmitteln ist es wichtig und wann geht es zur
Not auch konventionell? In ihrem Ratgeber stellt Dr. Andrea Flemmer Angebot und Umfeld von Bio auf den Prüfstand. Sie nennt alle guten Gründe für Bio-Lebensmittel, gibt einen Überblick über die Biosiegel und erklärt, warum Bio seinen Preis wirklich wert ist.
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BIO-LEBENSMITTEL UND DIE UMWELT Weniger Chemie in der Landwirtschaft, keine Monokulturen, artgerechte Tierhaltung, nachhaltiges Wirtschaften – bei der Produktion von Bio-Lebensmitteln wird die Umwelt geschont. Durch ein bewusstes Einkaufsverhalten kann der Verbraucher einiges dazu beitragen. Artgerechte Tierhaltung
Massentierhaltung ist nicht nur eine Qual für die Tiere, sondern bedeutet auch, dass immer mehr antibiotikaresistente Krankheitserreger in die Nahrungskette gelangen. Werden Tiere artgerecht gehalten, sind sie gesünder, haben ein besseres Immunsystem, sind belastbarer und auch fruchtbarer. Artgerechte Tierhaltung nützt daher Tier und Mensch. Artgerechte Tierhaltung nützt Tier und Mensch. Konventionelles Fleisch enthält nicht zwingend gesundheitsschädliche Rückstände, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist höher als bei Fleisch von Tieren aus artgerechter Haltung. Dazu kommt ein höherer Gehalt an den wertvollen Omega-3-Fettsäuren aufgrund von Weidehaltung und Grasfutter. In meinem Buch „Tierschutz mit Messer und Gabel“, erschienen beim Spurbuch-Verlag, habe ich zahlreiche Möglichkeiten vorgestellt, wie man Fleisch erzeugen kann, ohne die Tiere zu quälen. Als ich mir die Ergebnisse meiner Recherche ansah, stellte ich fest, dass fast alle vorgestellten Tierhalter Biobauern waren. Was bedeutet „artgerecht“?
Es ist gar nicht so leicht festzustellen, was wirklich „artgerecht“ ist. Was gehört dazu, was nicht? Doch in einigen Punkten herrscht Einigkeit. So bezeichnet eine artgerechte Haltung eine Form der Tierhaltung, die sich an den natürlichen Lebensbedingungen der Tiere orientiert und insbesondere auf die angeborenen Verhaltensweisen der Tiere Rücksicht nimmt. Man versucht also, die Haltung an die artspezifischen Bedürfnisse der Tiere anzupassen – im Unterschied zur Massentierhaltung. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass viele Haus- und Nutztiere gar nicht mehr in der Lage wären, sich in ihrer natürlichen Umgebung selbst zu versorgen oder fortzupflanzen. Sie wurden ja speziell gezüchtet, um wirtschaftliche oder sonstige Ansprüche des Menschen zu erfüllen. Dennoch sind viele ursprüngliche Verhaltensweisen erhalten geblieben, man denke nur an den Bewegungsdrang oder den Jagdinstinkt der Tiere oder auch das Bedürfnis, sich verstecken zu können. Artgerechte Haltung erfordert einen deutlich höheren Aufwand als die Massentierhaltung. Die Tiere brauchen mehr Platz und es wird mehr naturnah gewachsenes Futter benötigt. Da die Tiere sich mehr bewegen dürfen, legen sie langsamer an Gewicht und Fettgewebe zu, brauchen also länger, bis sie geschlachtet und verkauft werden können. Zudem ist es zeitaufwendiger und umständlicher, die Hühnereier einzusammeln und die Kühe zu melken, da bei diesen Tieren der Automatisierungsgrad geringer ist. Obwohl die Produkte von artgerecht gehaltenen Tieren eine höhere Qualität haben, sind die Gewinne für die Bauern teilweise geringer als bei Bauern, die Tiere konventionell, also zum Beispiel in Massentierhaltung oder dauerhaft im Stall halten. Das liegt an dem höheren Aufwand, aber auch an den Verbrauchern, die oftmals nicht bereit oder auch nicht in der Lage sind, den angemessenen Preis für Produkte aus artgerechter Haltung zu bezahlen. Artgerechte Tierhaltung findet sich vor allem in der ökologischen Landwirtschaft. Kriterien für artgerechte Tierhaltung
• Der Lebensraum des Tieres ist an seine Bedürfnisse angepasst. • Jedes Tier hat ein ausreichendes Platzangebot mit genügend Rückzugsmöglichkeiten und weit reichendem Auslauf. • Die Bereiche für Fressen, Stuhlabgabe und Liegen sind voneinander getrennt. • Das Stallklima ist so gut wie möglich an die Tierart angepasst. • Das Futterangebot entspricht dem, wie es das Tier auch im natürlichen Umfeld vorfinden würde, es entspricht also seinen spezifischen Ernährungsbedürfnissen. • Zusätzliche Beschäftigungs- und Pflegemöglichkeiten wie Massagegeräte können durch die Tiere selbstständig ausgelöst und genutzt werden, um fehlende Möglichkeiten – beispielsweise das Schaben an Bäumen – in freier Natur zu ersetzen. • Die Größe der gehaltenen Tiergruppe entspricht dem Sozialverhalten der Tiere. • Bei der Tötung der Tiere wird ihre Würde beachtet, sie werden als Lebewesen respektiert. • Die Transportzeiten zum Schlachthof sind bei EU-Bio wie bei konventioneller Tierhaltung nicht begrenzt. Die Bio-Verbände sind strenger, sie begrenzen die Transportzeit auf maximal vier Stunden. Beispiele für artgerechte Tierhaltung
Artgerechte Schweinehaltung Schweine laufen und schwimmen gerne. In natürlicher Umgebung leben die Muttersauen oder Bachen in Familienverbänden von zwei bis vier Sauen mit ihren Ferkeln auf 100 bis 500 Hektar. Man nennt eine solche Gruppe Rotte. Sie durchwandert auf Laufrouten ihr Gebiet und ist fast den ganzen Tag mit der Futtersuche beschäftigt. Fressen die Schweine gerade nicht, ruhen sie sich aus, spielen oder suhlen sich im Schlamm. Schweine sind – entgegen der Bezeichnung „Drecksau“ – saubere Tiere. Sie nutzen spezielle Plätze, die getrennt von Nest und Futterplätzen sind, als Toilettenbereich. Nach heutigen Erkenntnissen sind Schweine neugierig, spielfreudig und kuscheln gern. Ihre Rüssel sind robuste und hochsensible Riech-, Wühl- und Tastorgane. Vor allem die Ferkel, aber auch ausgewachsene Tiere verbringen nach Möglichkeit rund drei Viertel ihrer wachen Zeit damit, wühlend und grabend nach Nahrung zu suchen. Die Bio-Verbände und die Träger des staatlichen Bio-Siegels versuchen in der Schweinehaltung dieses natürliche Verhalten zu ermöglichen. Also erhalten die Tiere generell mehr Platz im Stall als bei konventioneller Haltung. Sie haben mehr Auslauf im Freien, mehr Möglichkeiten zum Spielen und sollen auch die Möglichkeit haben, sich zu suhlen. Besser als den EU-Bioschweinen geht es den Schweinen bei Bio-Verbänden wie zum Beispiel Demeter oder Bioland. Leider garantiert nicht jedes Bio-Label jederzeit glückliche Schweine. Man kann das EU-Bio auch als die Bio-Light-Version ansehen. In diesem Falle dürfen Bauern 14 Schweine pro Hektar halten. Bei Bioland, Naturland und Biopark sind nur 10 Schweine auf den Hektar erlaubt. Gruppengrößen von etwa 30 bis 120 Hennen scheinen noch akzeptiert zu werden. Artgerechte Hühnerhaltung Die Stammform des Haushuhns, das Bankivahuhn, lebt in „territorialen Brutharems“ – also ein Hahn für mehrere Hühner auf festgelegtem Gebiet – mit einer Gruppengröße von 5 bis 20 Hennen mit jeweils einem Hahn. Das Territorium einer Gruppe ist zwischen 0,3 bis 2 Hektar groß. Innerhalb dieser kleinen Gruppen bilden die Hühner die bekannte Hackordnung aus, wobei der Hahn das dominante Tier ist. Sein Verhalten beeinflusst die gesamte Gruppe. Die Tiere verbringen den Großteil des Tages mit Futtersuche, also mit Picken und Scharren, und baden im Staub, um ihr Federkleid zu pflegen. Sie übernachten in der Regel auf Bäumen, um vor Feinden geschützt zu sein. Die Haltung von Legehennen ist für Ökohöfe ein bedeutender Wirtschaftsfaktor innerhalb der Tierhaltung. In der ökologischen Legehennenhaltung muss für jede Henne eine Auslauffläche von 4 Quadratmetern und eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 43,5 Quadratmetern (230 Legehennen/Hektar) nachgewiesen werden. Grundsätzlich muss Tageslicht und viel freie Bewegung im Stallinnenraum gewährleistet werden. Die Hennen müssen Zugang zu einem bewachsenen Grünauslauf haben, wobei klimatische Gegebenheiten, Umweltaspekte, Tieralter und weitere Ausnahmeregelungen Berücksichtigung finden können. Ein Stall darf maximal 3000 Legehennen beherbergen. Das Stutzen der Schnabelspitzen ist verboten. Dies muss auch beim eventuellen Zukauf von Junghennen aus konventioneller Herkunft berücksichtigt werden. Artgerechte Rinderhaltung Rinder sind intelligente, neugierige und soziale Tiere und haben einen hohen Platzbedarf. Freilebende Rinder verbringen ca. 10 Stunden pro Tag mit dem Abgrasen von Wiesen. Sie leben in Sozialverbänden, die häufig aus etwa 20, aber manchmal auch aus deutlich mehr Tieren bestehen. In diesen Gruppen gelten feste Verhaltensregeln: So ist etwa die Distanz, die ein jedes Tier zu bestimmten Artgenossen einhalten muss, durch seinen Status in der Herde genau geregelt. Artgerechte Haltung von Rindern bedeutet, dass Rinder in Laufställen gehalten werden, in denen sie sich frei bewegen können. Sie brauchen Zugang in ein Freigelände und kommen so oft wie möglich auf die Weide. Dass sie nicht alleine gehalten werden, versteht sich von selbst. Artgerechte Haltung von Rindern bedeutet, dass...


Dr. Andrea Flemmer ist Diplom-Biologin
und Ernährungswissenschaftlerin. Ihr besonderes
Interesse gilt natürlichen Behandlungsmethoden.
Die Autorin hat zahlreiche Ratgeber zu den
Themen Medizin, alternative Therapien und Ernährung
veröffentlicht. Ihre Bücher wurden von Fernsehauftritten im
ARD, ZDF, WDR, MDR, Bayerischen Fernsehen und bei TV München begleitet. Zudem schreibt sie regelmäßig für verschiedene Gesundheitszeitschriften.


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