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E-Book, Deutsch, Band Band 190, 399 Seiten

Reihe: Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft

Hierholzer Nahrung nach Norm

Regulierung von Nahrungsmittelqualität in der Industrialisierung 1871–1914

E-Book, Deutsch, Band Band 190, 399 Seiten

Reihe: Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft

ISBN: 978-3-647-37017-0
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: Kein



Gammelfleisch, verseuchte Babynahrung, BSE – dies sind nur wenige Beispiele für immer wiederkehrende Schreckensmeldungen über die gegenwärtige Lebensmittelproduktion. Die Verbraucher sind heute kaum noch in der Lage, die Qualität ihrer Nahrungsmittel zu beurteilen, sie müssen deshalb tagtäglich Vertrauen aufbringen. Diese Konstellation ist jedoch kein neuartiges Kennzeichen der jüngsten Zeit, sondern bildete sich bereits in der Industrialisierung heraus. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand eine neue Sensibilität gegenüber Nahrungsmittelverfälschungen, die sich in einer breiten öffentlichen Debatte niederschlug. Ursächlich war der gesellschaftliche und wirtschaftliche Wandel: Die wachsende Distanz zwischen Verbrauchern und Produzenten, die zunehmend industrialisierte Produktion sowie die unzähligen neuartigen Produkte und Zusatzstoffe erzeugten ein Gefühl der Unsicherheit. Gleichzeitig veränderte der Aufstieg der Ernährungsforschung den Blick auf die Nahrungsmittel.
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1;Cover;1
2;Title Page
;4
3;Copyright
;5
4;Table of Contents
;6
5;Body
;12
6;Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen;10
7;Vorworte;12
8;Einleitung;16
8.1;Die Wahrnehmung der Nahrungsmittelqualität im Deutschen Kaiserreich;17
8.2;Fragestellung, Vorgehen und Forschungszusammenhang;22
9;I. Ökonomische, soziale und wissenschaftliche Faktoren der öffentlichen Sensibilisierung;34
9.1;1. Die Entschlüsselung der menschlichen Ernährung;34
9.2;2. Die Veränderung der Ernährung unter dem Einfluss der Industrialisierung;39
9.3;3. Fleischextrakt und Tengelmann: Industrialisierung und Professionalisierung des Nahrungsmittelgewerbes;44
9.4;4. Diagnose: Wachsendes Misstrauen gegenüber der Nahrungsmittelqualität;49
10;II. Regionale Disparitäten: Die Nahrungsmittelregulierung bis zum frühen Kaiserreich;54
10.1;1. Die Nahrungsmittelaufsicht als Teil der Medizinalpolizei und der Zunftkontrolle;56
10.2;2. Organisation der Nahrungsmittelüberwachung in den Territorien;60
10.2.1;2.1 Musterstaat Bayern und rückständiges Preußen;60
10.2.2;2.2 Die übrigen Territorien: Kurzüberblick;70
10.3;3. Regelungen des Reichsstrafgesetzbuches;74
10.4;4. Fazit;77
11;III. Staatliche Gefahrenabwehr: Die Entstehung der reichseinheitlichen Nahrungsmittelgesetzgebung;80
11.1;1. Das Nahrungsmittelgesetz von 1879;80
11.1.1;1.1 Expertengesetzgebung: Integrierung wissenschaftlichen Sachverstands in die Entscheidungsprozesse;81
12;1.2 Zentrale Diskussionspunkte;86
12.1;1.3 Endgültige Fassung des Gesetzes;95
12.2;2. Die Implementierung des Nahrungsmittelgesetzes in den Einzelstaaten;97
12.2.1;2.1 Bayern und Preußen: Systematisierung der Überwachung und aufholende Entwicklung;98
12.2.2;2.2 Versuche der Harmonisierung;109
12.3;3. Der Blick auf das Ausland: Orientierung, Abgrenzung und erste Ansätze zur Kooperation . .;116
12.4;4. Partieller Kompetenzverlust: Rechtsprechung und juristische Literatur;126
12.5;5. Die Bewertung des Gesetzes durch verschiedene Interessenkreise;134
12.6;6. Spätere Korrektive zum Nahrungsmittelgesetz;143
12.6.1;6.1 Verordnungen und Sondergesetze;143
12.6.2;6.2 Die Margarinegesetze von 1887 und 1897;148
12.7;7. Fazit;159
13;IV. Anwälte der Verbraucher? Wissenschaftliche Regulierungen der Nahrungsmittelchemie;164
13.1;1. Vom Forschungsfeld zur eigenständigen Disziplin: Die Professionalisierung der Nahrungsmittelchemie;164
13.2;2. Selbstorganisation einer Wissensdisziplin: Institutionalisierung von Fachverbänden;169
13.3;3. Fachlicher Wissensaustausch und Wissensvermittlung;180
13.3.1;3.1 Wissensstandardisierung durch Publikationen und Fortbildungsangebote;180
13.3.2;3.2 Der Aufbau wissenschaftlicher Netzwerke: Kongresse und Ausstellungen;187
13.4;4. Allmähliche Verstaatlichung privater Normsetzung: Richtlinien zur Nahrungsmittelbeurteilung und -untersuchung;191
13.4.1;4.1 Die »Vereinbarungen« der Freien Vereinigung bayerischer Vertreter der angewandten Chemie (1885);192
13.4.2;4.2 Die »Reichsvereinbarungen« (1897–1911);198
13.5;5. Fazit;206
14;V. Zwischen Selbstverteidigung und Vertrauensbildung: Regulierungsstrategien der Nahrungsmittelwirtschaft;210
14.1;1. Marketingstrategien des Nahrungsmittelgewerbes;211
14.1.1;1.1 Qualität als Verkaufsargument;213
14.1.2;1.2 Gesundheit, Natürlichkeit und Fortschrittlichkeit;222
15;2. Selbstregulierungen einzelner Branchen;230
15.1;2.1 Das »Qualitätskartell« des Verbandes deutscher Schokoladefabrikanten;231
15.1.1;2.2 Qualitätsstandards als Wettbewerbsvorteil und Selbstschutz: Weitere Beispiele;245
15.2;3. Branchenübergreifende Normsetzungen: Das »Deutsche Nahrungsmittelbuch«;250
15.3;4. Fazit;264
16;VI. Unmündige Konsumenten? Verbraucher zwischen Belehrung und Selbsthilfe;270
16.1;1. Hilfe zur Selbsthilfe;273
16.1.1;1.1 Wissenschaftliche Aufklärung;274
16.1.2;1.2 Die Frauen als Ansprechpartner;277
16.1.3;1.3 Rezeption der Belehrungen;284
16.2;2. Frühe außerstaatliche Regulierungsversuche: Städtische Selbsthilfevereine;290
16.3;3. »Natürliche Anwälte gegen Waarenfälschung«: Die Konsumvereine;303
16.4;4. Fazit;320
17;VII. Versuch der Vereinigung der verschiedenen Regulierungsmodelle . .;326
17.1;1. Die Suche nach einem Kompromiss: Verhandlungen im Reichsgesundheitsrat (1911–1914/15);329
17.2;2. Ausblick: Die weitere Entwicklung bis zur Weimarer Republik . .;337
18;Fazit: Die Nahrungsmitteregulierung als plurale Normsetzung;340
19;Bildnachweis;356
20;Abkürzungen;358
21;Quellen- und Literaturverzeichnis;360
22;Register;392


Hierholzer, Vera
geboren 19771996–2001 Studium der Neueren und Neuesten Geschichte, Mittleren Geschichte und des Öffentlichen Rechts in Münster2002–2004 Doktorandin am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main, anschließend wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte2006 Promotion zum Dr. phil.2006/2007 wissenschaftliche Volontärin am Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheimseit April 2008 wissenschaftliche Assistentin am Historischen Seminar, Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, der Universität Frankfurt am Main, zugleich freie Kuratorin am Museum für Kommunikation, Frankfurt.


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