Krumphuber / Wasner / Gerstl | Soja und andere Proteinpflanzen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Fachbuch

Krumphuber / Wasner / Gerstl Soja und andere Proteinpflanzen

Erfolgreich zur Eiweißstrategie

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Fachbuch

ISBN: 978-3-8404-6474-4
Verlag: Cadmos Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Die Sojabohne hat in den vergangenen Jahren einen Anbauboom erlebt. In Österreich ist sie neben traditionellen Ölsaaten wie Raps, Sonnenblume und Ölkürbis inzwischen die Ölsaat mit der größten Anbaufläche. Österreich zählt damit zu den Vorreitern in der Europäischen Union.
Die Spitzenposition (2018 Anbaufläche 67.000 ha, Produktion 185.000 t) verdankt Österreich seinen innovativen Landwirten sowie den engagierten Beratungsinstitutionen und Landwirtschaftskammern. Soja und andere Proteinpflanzen eröffnen den Produzenten neue Einkommensfelder und damit Zukunftsperspektiven, die zum Fortbestand der bäuerlichen Betriebe beitragen. Heimische Sojazüchter stellen sicher, dass es auch weiterhin Sorten in gentechnikfreier Qualität gibt. Zudem beliefern sie innovative Verarbeitungsbetriebe, die Speisesoja herstellen. Die Produktpalette reicht von Sojadrinks über Tofu bis hin zu Backmischungen auf Sojabasis.

Entscheidend wird es sein, im Bereich der Futtermittelwirtschaft vermehrt Fuß zu fassen, denn im Rahmen der Eiweißstrategie sollen GVO-Sojaimporte aus Übersee systematisch reduziert werden. Sojaanbau in Europa ist nachhaltig, gentechnikfrei, braucht keine Regenwaldflächen und schafft einen Rohstoff, der lange Transportwege und sonstige Umweltbelastungen erspart.
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Weitere Infos & Material


Die Bedeutung der Sojabohne/Proteinpflanzen in der Welt, in Europa, Österreich und Deutschland
Klimawandel – Anpassung – Eiweißstrategie
Kulturanleitungen für Soja, Erbse, Ackerbohne, Lupine, Luzerne
Standortansprüche
Sorten
Impfung/Inokulation
Fruchtfolge
Bodenvorbereitung und Anbau
Unkrautbekämpfung
Schädlinge und Krankheiten
Ernte etc.


Europa ist anders – ist Europa anders? Gentechnik ist bei den europäischen Bürgern ein Reizthema. Gentechnik in der Landwirtschaft bzw. Ernährungswirtschaft wird rundweg oder von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt. Die EU, aber auch die einzelnen Mitgliedsländer (unter anderem Österreich) haben umfangreiche gesetzliche Regelungen zur Gentechnik. Allerdings ist Europa nicht gentechnikfrei, denn der Import und die Weiterverarbeitung von gentechnisch veränderten Produkten wie Mais, Sojabohne, Raps oder auch Baumwolle sind erlaubt. Weitestgehend nicht erlaubt ist der Anbau gentechnisch veränderter Sorten in der EU. Lediglich für einen gentechnisch veränderten Mais (mit einer Herbizidresistenz) gibt es eine Anbaubewilligung auf EU-Ebene. Genutzt wird diese Bewilligung fast nur in Spanien. Einzelne Mitgliedsstaaten – wie Österreich – haben wiederum gesonderte Verbotsverordnungen ausgesprochen. Auch innerhalb der Landwirtschaft wird der Anbau gentechnisch veränderter Sorten überwiegend abgelehnt. Eine Anbaubewilligung für eine gentechnisch veränderte Sojasorte gibt es in Europa jedenfalls nicht. Es ist auch nicht zu erwarten, dass es eine solche Bewilligung in absehbarer Zeit geben wird. Der Sojaanbau in der EU ist daher gentechnikfrei. Bei den Importen von Sojaprodukten (wie beispielsweise Sojaschrot) gibt es allerdings – und dies durchaus legal – Importe von GVO-Produkten. In gewisser Weise ist dies eine Zwiespältigkeit, die man durchaus zu Recht kritisieren kann. Man verbietet einerseits den Anbau von GVO-Sorten, lässt aber andererseits Importe von GVO-Produkten zu. Jedenfalls kommen auch die GVO-Importe immer mehr in Diskussion bzw. in die Kritik und der Druck dagegen steigt. Dies ist durchaus eine Chance für Europa, die Produktion von GVO-freien Eiweißträgern zu erhöhen und somit gesellschaftlichen Wünschen oder Anforderungen gerecht zu werden. Klar muss allerdings sein, dass gentechnikfreier Anbau teurer ist, vor allem durch die viel aufwendigere, schwierigere und damit teurere Unkrautbekämpfung. Hier muss auch der Konsument in die Pflicht genommen werden, indem er diese höheren Kosten dem Landwirt durch höhere Preise vergütet. KLIMAWANDELANPASSUNG – EIWEISSSTRATEGIE
Der Klimawandel findet statt – auch wenn dies immer wieder in Abrede gestellt wird. Der Lebensstil unserer Gesellschaft mit dem überbordenden Ressourcenverbrauch – allen voran Energieverbrauch – führt zu einem steigenden Ausstoß von Klimagasen wie CO2, Methan oder auch Lachgas. Auch die Landwirtschaft selbst ist Emittent von Klimagasen. Ob und wie weit diese Entwicklung eingebremst werden kann, ist eine offene Frage, an deren Lösung oder Beantwortung die Entwicklung künftiger Generationen allerdings sehr stark abhängen wird. Die Landwirtschaft (aber auch die Forstwirtschaft) ist vom Klimawandel massiv betroffen. Sie ist sicher jener Sektor, der am verwundbarsten ist und die Auswirkungen am unmittelbarsten spürt. Klimawandelanpassung Ein kurzfristiges Ziel für die Landwirtschaft bedeutet Klimawandelanpassung. Kurz gefasst könnte man es auch darstellen: Wenn ich den Klimawandel schon nicht ändern kann, was muss ich tun – als Sektor –, um mit den geänderten Bedingungen besser zurechtzukommen? Eine zentrale Rolle nimmt dabei unser Boden ein. Steigerung der Bodenfruchtbarkeit durch konsequenten und systematischen Humusaufbau hilft Trockenperioden besser zu überstehen. Das ist der direkte Vorteil – der indirekte Vorteil davon ist, dass Humus ein Kohlenstoffspeicher ist und CO2 aus der Luft bindet. Neue – besser angepasste – Kulturen und Sorten Klimawandel ist in gewisser Weise ein darwinistischer Prozess: Es gibt geänderte Bedingungen – wärmer und trockener –, und unter diesem Szenario gibt es Gewinner und Verlierer. Sojabohne – als wärmebedürftige Kultur – gehört tendenziell zu den Gewinnern. Im Futterbau wird die Luzerne – als eine besonders trockentolerante Kultur – wohl künftig eine größere Rolle spielen. Die Trockentoleranz der Luzerne kommt dabei nicht von ihrem besonders sparsamen Umgang mit Wasser, sondern von ihrem unschlagbar tief reichenden Wurzelsystem. Eine zentrale Rolle in der Bewältigung des Klimawandels wird jedenfalls die Pflanzenzüchtung spielen. Allerdings ist Pflanzenzüchtung ein langwieriger Prozess: Von der Kreuzung im Zuchtgarten bis zur neuen Sorte am Markt vergehen 10 bis 15 Jahre. Die Landwirtschaft ist gut beraten, sich darum zu sorgen, dass es eine möglichst große Anzahl regional verankerter Züchtungsunternehmen gibt. Klimawandelanpassung wird die zentrale Herausforderung der Pflanzenzüchtung werden. Eiweißstrategie – Soja hat noch Potenzial Die unmittelbaren Voraussetzungen für eine Ausweitung des Sojaanbaus sind sicher günstig zu sehen. Europa hat einen riesigen Importbedarf an Eiweißfuttermitteln. Der Großteil davon ist gentechnisch verändert – ein Umstand, der immer kritischer gesehen wird. Der Anbau in Europa ist gentechnikfrei, und dies wird – diese Prognose kann man sicher wagen – auch mittelfristig so bleiben. Eine bessere eigene Versorgung mit Eiweiß schließt auch „offene Kreisläufe“. Mit den Eiweißimporten werden auch erhebliche Mengen an Stickstoff mitimportiert. Das Thema der mangelnden Eiweißversorgung ist inzwischen auch in Europa „angekommen“. Die EU-Kommission hat im Jahr 2018 einen Strategieprozess gestartet, die Eiweißversorgung der EU nachhaltig zu verbessern durch mehr Eigenproduktion, weniger Importe, damit einhergehend auch vielerlei ökologischer Vorteile wie aufgelockerte Fruchtfolgen, Reduktion der direkten und indirekten Treibhausgasemissionen etc. Aktive Sojazüchter in Europa Positiv zu beurteilen ist die Sortenentwicklung bei Sojabohne. Es gibt in Europa eine recht vitale Szene in der Sojazüchtung. Mehrere Züchtungsunternehmen in Frankreich, Österreich, der Schweiz, Deutschland, aber auch in osteuropäischen Ländern wie Serbien beschäftigen sich sehr intensiv und durchaus erfolgreich mit Sojazüchtung. Der Aufschwung der Sojabohne in den letzten Jahren war mit Sicherheit auch auf das immer besser werdende Sortenmaterial zurückzuführen. Aktuell werden in der EU etwa 1 Million ha Sojabohnen angebaut. Mittel- bis langfristig besteht erhebliches Potenzial, diese Fläche zu steigern. Soja konkurriert in der Fruchtfolge am ehesten mit (Körner-)Mais. In der EU gibt es eine Getreidefläche (inklusive Mais) von ca. 55 Millionen ha (Quelle: COPA: EU cereal production 2018). Etwa 8 Millionen ha davon sind Körnermais. Manche Länder, wie beispielsweise Österreich, verfügen heute schon über eine Sojaanbaufläche von einem Drittel der Maisfläche. Umgerechnet auf EU-Ebene wären dies etwa 2,5 Millionen ha. Bei einem Ertrag von 3 t/ha würde sich eine Sojaernte von 7,5 Millionen ha ergeben – dies wäre ein beachtlicher erster Schritt. Potenzial gibt es vor allem in den flächenstarken EU-Ländern mit hohem Maisanteil an der Ackernutzung. Konkret wären dies Frankreich, Deutschland, Spanien, Griechenland. Italien hat schon heute einen sehr hohen Flächenanteil bei Soja. In den neuen Mitgliedsländern gibt es sicher Potenzial in Bulgarien, Ungarn, Rumänien, Slowenien und Slowakei – bedingt in Polen und Tschechien. Österreich ist Vorreiter Österreich nimmt schon heute eine Sonderstellung ein. Mit zuletzt 67.000 ha Anbaufläche im Jahr 2018 waren 5 % der Ackerfläche mit Soja angebaut. Man geht davon aus, dass – je nach Marktentwicklung oder auch sonstigen Rahmenbedingungen – die Fläche auf bis zu 100.000 ha ausgeweitet werden kann. Damit dies gelingen kann, bedarf es auch vieler pflanzenbaulicher Optimierungsschritte, denn der Anbau von Soja oder auch anderer Eiweißfrüchte ist nicht Selbstzweck, sondern muss sich für den Landwirt rechnen. Was man pflanzenbaulich tun kann oder welche Optimierungsschritte es gibt oder wie man letztlich erfolgreich Soja anbaut – dazu soll Ihnen dieses Fachbuch Antworten auf Ihre Fragen geben. https://bit.ly/2PLLMTo EIWEISSPFLANZEN: FRAGEN FÜR DIE PRÜFUNGSVORBEREITUNG 1.Nennen Sie drei essentielle Bestandteile unserer Nahrung. 2.Wozu benötigt der Körper Proteine? 3.Nennen Sie zwei bedenkliche Entwicklungen bei der Produktion von Soja in den USA und Südamerika. 4.Welche Bedeutung haben Feldfutterpflanzen wie Luzerne oder Klee für die menschliche Ernährung? 5.Nennen Sie den botanischen Namen und die Heimat der Sojabohne. 6.Zählen Sie die...


DI Christian Krumphuber: Pflanzenbaudirektor der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Er beschäftigt sich über 30 Jahre mit Fragen des Eiweißpflanzenanbaues mit dem Schwerpunkt Soja. Er hat breite theoretische und praktische Expertise, die auch international anerkannt ist.

DI Dr. Josef Wasner: Referent für Ölsaaten und Eiweißpflanzen der Niederösterreichischen Landwirtschaftskammer. Wasner hat langjährige praktische und theoretische Expertise zu Körnerleguminosen.

DI Marion Gerstl: ist Beraterin der Landwirtschaftskammer für Oberösterreich mit Schwerpunkt Bioberatung, Eiweiß- und Ölsaatenproduktion. Marion Gerstl bringt die immer wichtiger werdenden Aspekte der biologischen Produktion ein.

DI Helmut Feitzlmayr: Ackerbaureferent der Landwirtschaftskammer für Oberösterreich. Sojabohne ist "sein tägliches Brot" in der Beratung der Landwirte – er kennt alle Aspekte zu Pflanzenbau und Soja und koordiniert das Versuchs- und Forschungswesen dazu.

Stefan Rudlstorfer ist Berater für Biologischen Landbau bei der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.


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