Mann | Finding my Voice. Mein Weg zu dir | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 392 Seiten

Mann Finding my Voice. Mein Weg zu dir

Berührende Romance über eine Songwriterin und ihre alles verändernde Liebe zu einem Footballspieler

E-Book, Deutsch, 392 Seiten

ISBN: 978-3-646-60733-8
Verlag: Impress
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



**Große Gefühle, große Hindernisse**
Die Fassade einer intakten, glücklichen Familie aufrechtzuerhalten ist alles, woran die 18-jährige Joy denken kann. Niemand soll von den Problemen ihrer Mutter erfahren. Die talentierte Singer-Songwriterin ist sogar bereit dafür ihren größten Traum aufzugeben: ein Studium an der Conversatory of Music in San Francisco. Doch all ihre Prioritäten ändern sich schlagartig, als der charismatische Gavin in ihr Leben tritt. Bis der attraktive Footballspieler mit einer folgenschweren Entscheidung Joys gesamtes Vertrauen aufs Spiel setzt ...
Berührende Romance, die beweist, dass es sich immer lohnt, die eigenen Träume zu verfolgen.
//»Finding my Voice. Mein Weg zu dir« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.//
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Autoren/Hrsg.


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Kapitel 2
Wake Me Up
Weck mich, wenn alles vorbei ist. Wenn ich weiser bin und älter. Der nächste Morgen kam schneller, als ich es mir gewünscht hätte. Schlaftrunken blinzelte ich gegen das Sonnenlicht an, das aufdringlich durch die Lamellen der Jalousie in meinem Zimmer fiel. Ein Blick auf den Wecker verriet mir, dass ich eigentlich noch zehn Minuten Schlafguthaben gehabt hätte. Offensichtlich sah das Universum dies anders und zwang mich dazu, den Tag früher zu begrüßen. Während ich mir die Augen rieb, flimmerten Bilder der vergangenen Nacht auf. Ich sah Gavins ungläubigen Blick, als ich mich von ihm verabschiedet und mich abgeschnallt hatte, um kurze Zeit später aus seinem Truck zu stürzen. Hitze stieg in mir auf, trieb mir die Schamesröte ins Gesicht. Ich hatte mich total zum Affen gemacht und konnte nur hoffen, dass Gavin nicht weiter über mein sonderbares Verhalten nachdachte. Im besten Fall unterschied er sich doch nicht so sehr vom Rest der aufgeblasenen Footballstars, hielt mich für absolut bescheuert und verschwendete keinen weiteren Gedanken mehr an mich. Als ich mich aus meiner Bettdecke schälte, bemerkte ich auch die körperlichen Spuren der gestrigen Sporteinlage. Meine Bauchmuskulatur begehrte gegen jede Form von Bewegung auf, genauso wie meine Beine, die mir das Gefühl gaben, auf Wackelpudding zu laufen. Mich an meiner Kommode festklammernd, hinkte ich im Granny-Style zu meiner Zimmertür, öffnete sie einen Spalt und spähte in den Flur, direkt auf den mir gegenüberliegenden Raum. Die Schlafzimmertür meiner Mutter war geschlossen und niemand zu sehen, also wagte ich es, den Kopf hinauszustrecken. Mein Blick blieb unweigerlich auf dem grellweißen Rechteck über dem kleinen Schuhregal hängen, wo vor ein paar Wochen noch der gigantische Spiegel mit dem versilberten Stuckrahmen gehangen hatte, bevor Mom ihn gezwungenermaßen hatte verkaufen müssen. Wenn ich mich richtig erinnerte, war dies ein Geschenk meiner Großmutter zur Hochzeit meiner Eltern gewesen, ein Familienerbstück, das sich seit Jahrzehnten im Besitz der Familie Collins befunden hatte. Der Geruch von geschmolzener Butter stieg mir in die Nase, kreierte verschwommene Bilder der Vergangenheit, in denen ich vor ebendiesem Spiegel gestanden hatte, die viel zu großen High Heels meiner Mutter an den Kinderfüßen, meine blonden Haare mit einer Milliarde bunter Klämmerchen hochgesteckt. Ich dachte daran zurück, wie sich die Hand meines Vaters angefühlt hatte, als er mich im Gleichgewicht gehalten hatte – nicht nur in diesem Moment, sondern immerzu. Seine azurfarbenen Augen hatten diesen liebevollen Zug getragen, der mir das Gefühl gegeben hatte, das Wertvollste auf der Welt für ihn zu sein. Das Einzige, was mir nach seinem Tod vor sechs Jahren geblieben war: dieses Haus samt seinen Erinnerungen und das Blau seiner Augen, die meinen beinahe zum Verwechseln ähnlich sahen. Ein metallisches Rumpeln von Bratpfannen, die gegen Töpfe stießen, verscheuchte die Bilder, ließ sie wie sichtbar gewordene Atemluft in einer kalten Winternacht verpuffen. Mein Magen verkrampfte sich, während ich den Geräuschen lauschte, die aus der Küche im Erdgeschoss zu mir heraufdrangen. Das morgendliche Getöse konnte zwei Dinge bedeuten: Entweder hatte meine Mutter sich nach der Nachtschicht nicht sofort hingelegt oder sie war bereits wach und auf den Beinen. Keines der Szenarien konnte mir vorhersagen, ob es ein guter oder ein schlechter Morgen werden würde. Bemüht leise schloss ich meine Zimmertür und klaubte meine Sachen zusammen, um mich für die Schule fertig zu machen. Gerade als ich frische Unterwäsche aus meiner Kommode fischte, erklang das Vibrieren meines Smartphones. Tyler: Gavin Pierce? Der Hottie? Und du? Details bitte! Ein Grinsen stahl sich auf mein Gesicht, gepaart mit einem aufgeregten Herzenshüpfer, wenn ich an die Begegnung mit Gavin zurückdachte – dicht gefolgt von glühenden Wangen, sobald ich mir wieder meines unmöglichen Abgangs bewusst wurde. Ein lautes Scheppern durchfuhr das Haus. Erschrocken zuckte ich zusammen. Mein Bauchgefühl tendierte zunehmend in Richtung schlechter Morgen. Ich: Kann jetzt nicht reden. Code Red. Mehr später im Auto. Nachdem ich unseren Geheimcode für besorgniserregendes Verhalten meiner Mutter an Tyler abgeschickt hatte, lief ich mit hektischen Schritten ins Bad, wusch mein Gesicht und warf mich in meine Klamotten. Auf der Oberschenkelpartie meiner Shorts zeichnete sich ein dunkler Fleck ab, der sich auch mit noch so viel Reiben nicht entfernen ließ. »Shit«, fluchte ich und ein Blick auf den überquellenden Wäschekorb machte die Hoffnung auf ein anderes Paar Hosen augenblicklich zunichte. Die Waschmaschine würde ich als Erstes anschmeißen, wenn ich nach Hause kam. »Es muss jetzt so gehen«, murmelte ich laut ausatmend und betrachtete mein Spiegelbild. Mein blondes Haar reichte mir in leichten Wellen bis zu meinem Brustansatz und musste unbedingt geschnitten werden. Die salzige Seeluft hatte meinen Spitzen ordentlich zugesetzt. Unter meinen blauen Augen zeichneten sich leichte Schatten ab, die von zu wenig Schlaf zeugten. Aber die feinen Sommersprossen auf meinen Wangen und der Nase kaschierten die Erschöpfung, die mir entgegenblickte. Mein Vater hatte immer gesagt, dass er in mir ein Weizenfeld im Sommer sah, dessen goldene Halme sich sanft im Wind hin und her wiegten. Wenn ich mich jetzt so anschaute, erkannte ich nichts von seinen Worten. »Joy?«, hörte ich die Stimme meiner Mutter rufen. Ich verhielt mich ganz still, versuchte, ihre Stimmfarbe zu erkennen, um auszumachen, ob sie guter Laune war oder schlechter. »Bist du schon auf, Spätzchen?« Ein Hinweis darauf, dass sich ihr Stimmungsbarometer noch nicht im roten Bereich befand. »Ja, Mom«, antwortete ich schnell. »Bin schon im Bad.« »Ich habe dir Pancakes gemacht.« Meine Augen weiteten sich. Das letzte Mal, dass meine Mutter mir Frühstück an einem Schultag zubereitet hatte, lag so weit zurück, dass ich dazu kein Bild in meinen Erinnerungen fand. Mein Handy vibrierte erneut. Tyler: O shit! Kopf hoch und Brüste raus. Hast ja jetzt welche. Bis gleich. Knallkopf. Trotzdem blieb mein Augenmerk für einen kurzen Moment an meiner schlanken Figur hängen, die einiges mehr an Weiblichkeit hätte vertragen können. Wenn man den einschlägigen Magazinen Glauben schenken durfte, bestand noch Hoffnung. Seufzend schminkte ich mich zu Ende, band meine Haare zu einem wuscheligen Zopf zusammen und stellte mich der Situation in der Küche. Der eingangs buttrige Geruch hatte eine verbrannte Note angenommen und leichte Rauchschwaden hingen gräulich in der Luft. »Mom«, entwich es mir, während ich mit schnellen Schritten um die Küchenanrichte herum auf die Terrassentür zulief und sie aufzog. »Was ist passiert?« Zusätzlich öffnete ich das Fenster über der Spüle. Die drahtige Silhouette meiner Mutter tauchte hinter der geöffneten Kühlschranktür auf, das rotblonde Haar wirr in der Stirn. Sie lächelte und ihre grünen Augen trugen einen verräterisch glasigen Ausdruck. »Nichts«, erwiderte sie unscharf sprechend. »Ich wollte Pancakes machen, aber irgendwie sind sie dann angebrannt.« Mit einer Milchtüte in der Hand wankte sie zum Küchentresen, auf dem eine Schüssel Müsli stand. »Ich hab … ich hab vielleicht eine Sekunde nicht hingesehen. Und dann … dann war’s passiert.« Moms Haut bedeckte ein leichter Schweißfilm, der nichts mit den bereits steigenden Temperaturen des Frühsommers zu tun hatte. Ihr Körper dünstete den Alkohol aus, den sie bereits vor dem Morgengrauen getrunken haben musste. »Was ist?«, fragte sie, während sie konzentriert die Milch über mein Frühstück goss. Zwei kleine Spritzer gingen daneben und landeten auf der dunkelbraunen Holzarbeitsplatte. »Nichts«, erwiderte ich und griff nach dem Küchenpapier, doch Mom war schneller. »Ich mach das schon!« Ihre Stimme bekam einen giftigen Unterton. »Das war nur ein Missgeschick.« Während sie über die Flecken wischte, mied sie meinen Blick, rubbelte akribisch weiter, sodass sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht pusten musste. Dabei wehte eine scharfe Pfefferminzbrise zu mir herüber. »Weiß ich doch«, sagte ich, um Besänftigung bemüht. »Müsli esse ich sowieso lieber.« Sie lächelte schief. »Wie dein Vater.« Das war nicht gut. Immer wenn sie anfing, von Dad zu reden, kippte ihre Stimmung früher oder später, und mein nervöses Bauchgefühl verriet...


Mann, Denise
Unter dem Motto »Nichts muss, vieles kann, alles darf« lebt Denise Mann mit ihrer Familie und ihren zwei Katzen im Herzen des Ruhrgebiets. Inspiration für ihre Geschichten findet sie in den seltsamsten Alltagssituationen. Aus einem anfänglich eher heimlichen Hobby entwickelte sich eine Leidenschaft, die zu einem festen Bestandteil ihres Lebens wurde.

Unter dem Motto »Nichts muss, vieles kann, alles darf« lebt Denise Mann mit ihrer Familie und ihren zwei Katzen im Herzen des Ruhrgebiets. Inspiration für ihre Geschichten findet sie in den seltsamsten Alltagssituationen. Aus einem anfänglich eher heimlichen Hobby entwickelte sich eine Leidenschaft, die zu einem festen Bestandteil ihres Lebens wurde.


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