Sarimski | Frühgeburt als Herausforderung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band Band 1, 216 Seiten

Reihe: Klinische Kinderpsychologie

Sarimski Frühgeburt als Herausforderung

Psychologische Beratung als Bewältigungshilfe

E-Book, Deutsch, Band Band 1, 216 Seiten

Reihe: Klinische Kinderpsychologie

ISBN: 978-3-8409-2989-2
Verlag: Hogrefe Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Europaweit kommen jedes Jahr mehr als 600.000 Kinder zu früh zur Welt. Trotz der immensen Fortschritte, die die neonatologische Intensivmedizin gemacht hat, bleibt die Entwicklungsprognose eines sehr unreif geborenen Kindes bis heute ungewiss. In der 2., vollständig überarbeiteten Auflage des Buches werden die Forschungsergebnisse zur Entwicklungsprognose und ihren Einflussfaktoren, zu den Möglichkeiten individualisierter Pflege auf der Station sowie zu den Belastungen der Eltern beschrieben. Weiterhin wird auf die Herausforderungen der Eltern eingegangen, vor denen sie während der stationären Behandlung und in den folgenden Jahren stehen.
Differenziert werden die pädagogisch-psychologischen Aufgaben in der Betreuung der Familien nach der Entlassung aus der Klinik dargestellt. Dazu gehören die Stärkung der elterlichen Bewältigungskräfte, die Unterstützung entwicklungsförderlicher Interaktionen im Alltag und der Umgang mit Regulationsstörungen der Kinder. Es werden auch besondere Belastungen, wie z.B. die Technologieabhängigkeit der Kinder, die Auseinandersetzung mit traumatisierenden Erfahrungen, die Begleitung der Eltern sterbender Kinder, berücksichtigt. Das Vorgehen bei der Beratung und Betreuung der Familien wird anhand von Fallbeispielen veranschaulicht.
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Zielgruppe


Psycholog_innen,Berater_innen, Pädiater_innen, Pflegekräfte, Hebammen, Sonder- und Heilpädagog_innen, Ergo-, Sprach- und Physiotherapeut_innen.


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Vorwort zur zweiten Auflage und Inhaltsverzeichnis;7
2;Einführung: Wenn das Leben zu früh beginnt …;15
3;1Entwicklungsprognose frühgeborener Kinder;23
3.1;1.1Akute medizinische Risiken für die Entwicklung;23
3.1.1;1.1.1Risiko für neurologische Störungen und Sinnes­schädigungen;26
3.1.2;1.1.2Betreuungsbedarf in der Nachsorge;27
3.2;1.2Entwicklungspsychologische Risiken;28
3.2.1;1.2.1Kognitive Entwicklungsstörungen;30
3.2.2;1.2.2Auswirkungen des Grades der Unreife bei Geburt;31
3.2.3;1.2.3Vorhersagekraft von Entwicklungstests;33
3.2.4;1.2.4Einflussfaktoren auf den kognitiven ­Entwicklungsverlauf;35
3.2.5;1.2.5Einfluss der sozialen Umwelt;37
3.2.6;1.2.6Auswirkungen auf die sprachliche Entwicklung;39
3.2.7;1.2.7Defizite in exekutiven Funktionen;41
3.2.8;1.2.8Auswirkungen auf das schulische Leistungsvermögen;42
3.2.9;1.2.9Sozial-emotionale Auffälligkeiten;45
3.2.10;1.2.10 Bedeutung einer entwicklungsförderlichen Eltern-Kind-Interaktion;48
4;2Individualisierte, beziehungsorientierte Pflege;51
4.1;2.1 Neurobehaviorale Entwicklung des frühgeborenen Babys;52
4.2;2.2Beziehungsorientierte, entwicklungsfördernde Pflege;55
4.2.1;2.2.1Schutz vor Reizüberflutung;55
4.2.2;2.2.2Beachtung der individuellen Fähigkeiten und Signale;56
4.2.3;2.2.3Beziehungsförderung durch die Känguruh-Pflege;61
4.2.4;2.2.4Unterstützung der oralen Ernährung;63
4.2.5;2.2.5 Einbeziehung der Eltern in die Pflege;64
4.2.6;2.2.6 Entwicklungschancen bei individualisierter, beziehungsorientierter Pflege;65
4.2.7;2.2.7 Vorbereitung auf die Entlassung aus der stationären Pflege;66
4.3;2.3 Herausforderungen für das stationäre Behandlerteam;68
5;3Elternberatung in den ersten Wochen nach der Geburt;71
5.1;3.1Emotionale Herausforderungen durch eine zu frühe Geburt;72
5.1.1;3.1.1Vorgeburtliche Beziehungsentwicklung;72
5.1.2;3.1.2Mütterlichkeits-Konstellation;74
5.1.3;3.1.3 Ängste und Niedergeschlagenheit nach der frühen Geburt;75
5.1.4;3.1.4Ausdrucksformen der emotionalen Belastung;78
5.1.5;3.1.5Risiko einer Posttraumatischen Belastungsstörung;80
5.1.6;3.1.6Beziehungsaufbau unter erschwerten Bedingungen;84
5.2;3.2Unterstützung während der stationären Zeit;86
5.3;3.3Gelingen des Bewältigungsprozesses;90
5.4;3.4Psychologische Beratung der Eltern;95
5.4.1;3.4.1Indikation zur Beratung;95
5.4.2;3.4.2Einschätzung des Beratungsbedarfs – Diagnostik;97
5.4.3;3.4.3Einzel- und Paarberatungsgespräch;99
5.4.4;3.4.4Erfahrungen mit Elterngruppen;103
5.4.5;3.4.5Wirksamkeit psychologischer Beratungsangebote auf der Station;105
5.5;3.5Interdisziplinäre Kooperation in der Nachsorge;109
6;4Beziehungsentwicklung in der Zeit nach der Entlassung;113
6.1;4.1 Frühe Eltern-Kind-Beziehungen und ihre Störungen;114
6.2;4.2Risiken für die Beziehungsentwicklung bei Frühgeborenen;118
6.3;4.3Belastungen der Eltern in der Zeit nach der Entlassung;123
6.3.1;4.3.1Erinnerungen an die Zeit nach der Entlassung;123
6.3.2;4.3.2Erlebte Unterstützung;127
6.4;4.4Individuelle Bewältigung der Belastung;129
6.4.1;4.4.1Verlauf der psychischen Belastungssymptome;129
6.4.2;4.4.2Zusammenhänge zwischen psychischer Belastung und Interaktionsqualität;130
7;5Pädagogisch-psychologische Aufgaben in der Nachsorge;133
7.1;5.1Entwicklungskontrolle;133
7.2;5.2Einschätzung der Beziehungsqualität;134
7.2.1;5.2.1 Elterngespräche und belastungsorientierte Fragebögen;134
7.2.2;5.2.2Beobachtung der Eltern-Kind-Interaktion;137
7.3;5.3Beziehungsfördernde Begleitung und Beratung;139
7.3.1;5.3.1 Ergebnisse von standardisierten Frühförderprogrammen;145
7.3.2;5.3.2Wirksamkeit von interaktions- und familien­orientierten Konzepten;147
7.4;5.4 Umgang mit Regulationsstörungen als Beratungsaufgabe;152
7.4.1;5.4.1Regulationsstörungen im frühen Kindesalter;152
7.4.2;5.4.2Regulationsstörungen bei frühgeborenen Kindern;155
7.4.3;5.4.3 Beratung bei extremer Unruhe, Schlaf- oder Fütterproblemen;159
8;6Familien unter besonderer Belastung;165
8.1;6.1Betreuung von Kindern mit technischen Hilfen;165
8.1.1;6.1.1Beatmung und Monitorüberwachung;166
8.1.2;6.1.2Emotionale Anpassung der Eltern an die besonderen Anforderungen;169
8.1.3;6.1.3Entlassungsvorbereitung und Zusammenarbeit mit professionellen Helfern;170
8.2;6.2 Gefährdung der Beziehung bei Eltern mit eigenen psychischen Erkrankungen;171
8.2.1;6.2.1Häufigkeit psychischer Störungen;174
8.2.2;6.2.2Auswirkungen auf die frühe Eltern-Kind-Beziehung;175
8.2.3;6.2.3 Unterstützung in der Nachsorge durch spezifische Behandlungsangebote;176
8.3;6.3Traumatisierung durch die Mitteilung einer dauerhaften Behinderung;180
8.4;6.4 Nachwirkung von tragischen Verlusten bei früheren Schwangerschaften;183
8.5;6.5 Verlust des Babys während der stationären Behandlung;188
9;Kinder;195
10;Literatur;197


1 Entwicklungsprognose frühgeborener Kinder

Es kann aus sehr unterschiedlichen Gründen zu einer Frühgeburt kommen. Zu den Risikofaktoren gehören bakterielle Infektionen von Mutter und Kind, eine Mehrlingsschwangerschaft, eine chronische Erkrankung der Mutter und Nikotinoder Drogenkonsum während der Schwangerschaft. Aber auch genetische Faktoren, eine Frühgeburt in einer früheren Schwangerschaft oder sozial belastete Lebensumstände erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Frühgeburt kommt.

1.1 Akute medizinische Risiken für die Entwicklung

Die Unreife des Neugeborenen, die mit der zu frühen Geburt und dem sehr niedrigen Geburtsgewicht einhergeht, stellt ein erhebliches Risiko für die körperliche und psychosoziale Entwicklung der Kinder dar. In Deutschland – wie auch in anderen Ländern – wurden an vielen Orten geburtshilfliche und neonatologische Abteilungen zu sogenannten Perinatalzentren zusammengelegt und Qualitätsstandard für ihre Einrichtung festgelegt. Wenn eine Frühgeburt unter 32 Schwangerschaftswochen oder ein Geburtsgewicht unter 1.500 g vorhersehbar sind, sollte die Geburt nach den Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses3 in einem solchen Perinatalzentrum stattfinden.

Es gibt Perinatalzentren Level 1 und Level 2. Die beiden Levels unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Spezialisierung, ihrer Ausstattung und des Personals. Seit 2015 werden ihre Behandlungsergebnisse im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses vom Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen nach einheitlichen Kriterien bewertet und veröffentlicht.4 Durch eine personell und technisch hochspezialisierte Versorgung soll an diesen Zentren eine optimale Betreuung kritischer Neugeborener gewährleistet werden. Deutschlandweit gibt es mehr als 210 solcher Perinatalzentren.


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